Auch gut sieben Jahre nach Entdeckung der Fast Radiobursts ist das Rätsel um ihre Entstehung und Quelle nicht gelöst. Zwar gibt es einige vielversprechende Kandidaten – allen voran stark magnetisierte Neutronensterne. Aber nicht alle kosmischen Radioblitze lassen sich mit dem Szenario eines solchen Magnetars vereinbaren.
„Zurzeit grenzen die beobachteten Fast Radiobursts zwar die theoretischen Modelle ein, aber es fehlt ein ‚rauchender Colt‘, der ein bestimmtes Entstehungsmodell eindeutig belegt“, erklärt Duncan Lorimer von der Swinbourne University, Entdecker des ersten kosmischen Radioblitzes. Ungeklärt ist zudem, ob alle Fast Radiobursts auf die gleiche Quelle zurückgehen oder ob es vielleicht mehrere Sorten solcher Radioblitze gibt.
Ein Ursprung oder verschiedene?
Wie lässt sich beispielsweise erklären, dass einige FRB-Quellen wiederholte und teilweise sogar regelmäßige Radioblitze aussenden, andere dagegen nur einmal? Liegt dies nur daran, dass wir dieses kosmische Phänomen erst seit kurzem kennen und erforschen? Dann wäre denkbar, dass auch die vermeintlichen „Einzeltäter“ wiederholte Pulse aussenden – nur in sehr langen Zeitabständen. „Wenn dieses Szenario korrekt wäre, dann könnte es Jahrzehnte dauern, bis wir dies beobachten können“, sagt Lorimers Kollege und FRB-Mitentdecker Matthew Bailes.
Sollten alle Fast Radiobursts auf die gleichen Klasse von Urhebern zurückgehen, dann gelten Magnetare nach wie vor als vielversprechendste Kandidaten. Zwar können Astronomen bisher nicht vollständig erklären, wie diese Neutronensterne den teils merkwürdigen Rhythmus einiger wiederholter Radioblitze erzeugen und auch die Frage, ob selbst die energiereichsten Vertreter der Fast Radiobursts auf diese Sternenreste zurückgehen können, steht noch im Raum.