Die Explosion des Weißen Zwergs T Coronae Borealis ist ein in unserer Lebensspanne einmaliges Ereignis. Für Astronomen bietet das Ereignis die erste Chance, eine solche thermonukleare Eruption eines Weißen Zwergs mit modernsten Methoden und Instrumenten zu beobachten. „Damit können wir dann hoffentlich beginnen, die Struktur und die spezifischen Prozesse der Nova zu entschlüsseln“, sagt NASA-Astronomin Rebekah Hounsell.

Zwei Eruptionen nacheinander
Eine der erhofften Erkenntnisse könnte eine einzigartige Besonderheit von T Coronae Borealis klären: seine Doppeleruption. Denn nach der ersten heftigen Nova-Eruption scheint sich zwar zunächst alles wieder zu normalisieren, der Sternenrest kehrt zu seiner normalen Helligkeit zurück. Dann jedoch kommt es zu einer zweiten Eruption. „Darin ist T CrB einzigartig“, erklärt Bradley Schaefer von der Louisiana State University. Diese zweite Nova-Eruption folgt rund ein halbes Jahr nach der Hauptexplosion und ist mit einer Helligkeit von acht Magnituden deutlich schwächer als diese.
Warum dieser Weiße Zwerg eine solche doppelte Eruption zeigt, ist bisher ebenso unklar wie deren Ursache. „Wir haben hier einen energiereichen neuen Modus von Nova-Eruptionen, der uns vor ein Rätsel stellt und die Theoretiker vor eine Herausforderung“, schreibt Schaefer in einer Studie zu diesem Sternenrelikt und seiner Nova (doi: 10.1093/mnras/stad735). Die Astronomen hoffen nun, durch die Beobachtungen der kommenden Nova mehr über die Ursachen der Doppel-Eruption zu erfahren.
„In jedem Fall ist die Nova ein für unsere Lebenszeit einmaliges Ereignis“, sagt Hounsell. Sie sieht in dem Himmelsschauspiel auch die Chance, junge Menschen für die Astronomie zu begeistern. „Dies könnte die nächste Generation von Wissenschaftlern befeuern.“