Schon unsere frühen Vorfahren könnten bei ihren Wanderungen in einigen Flüssen auf goldglänzende, rundliche Gebilde gestoßen sein: Goldnuggets. Diese oft nur sandkorngroßen, manchmal aber auch mehrere Kilogramm schweren Klumpen aus reinem Gold wurden von der Erosion in die Gewässer gespült. Sogar im Rhein kann man bis heute Goldstaub und winzige Goldkörnchen finden. Ihr Ursprung sind meist Goldadern im Gestein.

Goldschatz im Erdkern
Doch genau diese Goldvorkommen geben Forschern bis heute Rätsel auf – eigentlich dürfte es sie gar nicht geben. Der Grund: Als die junge, noch glutflüssige Erde ihre Schichten bildete, sanken Eisen, Nickel und viele schwerere Metalle in den Kern hinab. Leichtere Elemente, darunter viele Silikatverbindungen, sammelten sich dagegen in den äußeren Schichten und erstarrten zu Erdkruste und Erdmantel.
Damals sank ein Großteil des ursprünglich in der Erde vorhandenen Goldes ins Innere. Schätzungen zufolge enthält der Erdkern noch heute so viel Gold, dass man damit die gesamte Erdoberfläche mit einer vier Meter dicken Schicht bedecken könnte. Dazu passt, dass der größte Teil der Erdkruste eher goldarm ist: Die Konzentration im Krustengestein liegt bei nur 0,3 Goldatomen pro einer Milliarde anderer Atome.
Rätselhafte Anreicherung“
Soweit so schlüssig – wenn da nicht die Goldlagerstätten wären. In ihnen ist Gold zehntausende Male häufiger als im Rest der Erdkruste. Allein aus dem Witwatersrand-Goldfeld in Südafrika, der größten Goldlagerstätte der Erde, wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts schon mehr als 40.000 Tonnen Gold gefördert. Und auch in anderen Goldvorkommen beispielsweise in Südamerika oder Zentralasien ist das Gold stark angereichert.