Wie begann unser Universum? Und was war davor? So fundamental diese Fragen auch sind – bisher gibt es darauf keine eindeutige Antwort. Klar scheint nur: Der Kosmos, so wie wir ihn kennen, entstand vor rund 13,8 Milliarden Jahren.

Was man über den Urknall weiß – oder annimmt
Gängiger Theorie zufolge waren im Urknall alle Materie und Strahlung des Universums auf einen winzigen Punkt konzentriert – eine Singularität. Dieser „Urkeim“ dehnte sich dann explosionsartig aus und schuf die Raumzeit, die Grundkräfte der Physik und alle Materie. Diese erste große Ausdehnung muss das Ur-Universum in Sekundenbruchteilen um den Faktor 10 hoch 30 bis 10 hoch 100 vergrößert haben. Wie genau dies geschah und ob es diese kosmische Inflation tatsächlich gab, ist allerdings bis heute unbewiesen und strittig.
Weitgehend einig sind sich Forscher dagegen darüber, was als nächstes geschah: Aus dem ultraheißen und dichten Quark-Gluonen-Plasma entstanden die ersten Atombausteine und dann die ersten Atome. Als Folge trennte sich rund 380.00 Jahre nach dem Urknall die Strahlung von Materie, das anfangs trübe Universum wurde durchsichtig und die kosmische Hintergrundstrahlung wurde frei. Noch später entstanden die ersten Sterne – die Elementfabriken des Kosmos.
Die offenen Fragen
Soweit, so etabliert, scheint es. Doch ausgerechnet am Uranfang des Kosmos scheiden sich die Geister. Denn das gängige Bild vom Urknall lässt einige entscheidende Fragen offen. Eine davon ist die nach dem Wie und Warum des Ganzen: Was hat dazu geführt, dass vor 13,8 Milliarden Jahren plötzlich aus dem Nichts etwas entstand? Gab es einen Auslöser oder war es bloßer Zufall? Und wie kann aus Nichts Materie entstehen?