Die hohen Windgeschwindigkeiten im ehemaligen Persien sind vermutlich auch der Grund, dass dort der Ursprung der Windkraft liegt. Laut einer arabischen Schrift drehte sich die erste Windmühle vor etwa 1.500 Jahren an der Grenze von Persien zu Afghanistan. Von dort breiteten sich die Windmühlen dann bis nach Europa aus und wurden hauptsächlich für Aufgaben wie das Mahlen von Getreide oder das Pumpen von Wasser genutzt.

Die ersten modernen Windkraftanlagen
Doch mit dem Beginn der Industrialisierung emanzipierte man sich allmählich von den alten erneuerbaren Energien. Durch die Erfindung der Dampfmaschine wurde es möglich, Wirtschaftsstandorte nicht mehr ausschließlich dort anzusiedeln, wo genug Wind und Wasser zur Verfügung standen. Es begann ein großes Mühlensterben. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland noch 20.000 aktive Mühlen, Mitte der 1930er Jahre waren es nur noch 5.000.
„Im Jahr 1891 konstruierte der Professor Poul la Cour in Askov dann in Dänemark seine erste Windkraftanlage, um Strom zu erzeugen“, berichtet Alois Schaffarczyk von der FH Kiel. La Cour habe mithilfe seiner Erfindung, die den dreifachen Wirkungsgrad vorhergehender Windkraftanlagen hatte, beispielsweise die Batterien für eine nahegelegene Schule aufgeladen. Im Deutschland der 1950er Jahre entwickelte ein Weimarer Professor zudem bereits mehrere Anlagen im Leistungsbereich von 100 Kilowatt, um abgelegene Standorte, sogenannte „Inselstandorte“, mit Strom zu versorgen.
Die Ölkrise und der Aufschwung der Erneuerbaren Energien
Die globale? Ölkrise im Jahr 1973 setzte schließlich auch in der Energiepolitik Prozesse des Umdenkens in Gang, die Erneuerbare Energien voranbrachten. Der große Vorstoß in der modernen Windenergietechnik kam aus Dänemark. Besonders hart getroffen von der Energiekrise, veranlasste eine Privatinitiative an der dänisch-westjütländischen Küste 1978 die Errichtung der weltweit ersten Megawattanlage mit 53 Metern Rotordurchmesser. Diese läuft auch heute noch einwandfrei.