In der Welt der Wanzen entwickelten sich Pflanzenfresser sowie karnivore Vertreter. Die Bettwanze (Cimex lectularius) hingegen hat eine ganz andere Nahrungsquelle für sich erschlossen: Sie ernährt sich von menschlichem Blut. Doch das war nicht immer so: Ursprünglich speisten die blutsaugenden Insekten an Fledermäusen. Wie kam es also zu dem veränderten Speiseplan?
Nächtlicher Besuch
Bettwanzen gelten als lästige Plagegeister: Am Tag sind sie nicht zu sehen und lauern in Matratzen von Hotelzimmern und Wohnungen. Sobald aber die Dunkelheit einbricht, trauen sie sich aus ihrem Versteck und werden umso aktiver. Haben sie eine Beute gefunden, locken sich die Wanzen mittels Geruchsstoffen gegenseitig an und bilden größere Ansammlungen.

Dann beginnt das nächtliche Saugen: Eine Bettwanze benötigt bis zu zehn Minuten, um ihre blutige Nahrung aufzunehmen, deren Menge das Siebenfache ihres Ausgangsgewichts erreichen kann. Die erwachsenen Insekten sind anfänglich papierdünn und erreichen im vollgesogenen Zustand eine Körpergröße von bis zu neun Millimetern.
Die Wanzen sind behaart und von rotbrauner Farbe. Durch ihre zurückgebildeten Vorderflügel, die fehlenden Hinterflügel und den flachen Körperbau gelangen sie besonders gut in enge Zwischenräume, wo sie sich nach ihrem Blutmahl ins Dunkle zurückziehen. Am nächsten Morgen machen sich dann nur noch die Spuren der hartnäckigen Blutsauger
bemerkbar: Heftig juckende, rote Quaddeln auf der Haut zeugen von dem nächtlichen Blutmahl.