Das Grenzgebiet von Bayern und Tschechien hat auch eine feurige Vergangenheit. Denn als die Plattentektonik hier den Untergrund zum Brechen brachte, riss sie auch einen gewaltigen Graben in die Erdkruste. Der Eger-Rift zieht sich von der tschechisch-polnischen Grenze im Nordosten bis in
die nördliche Frankenalb im Südwesten.

Basaltkegel und Burgruine
In den letzten 35 Millionen Jahren quoll in diesem Grabenbruch immer wieder Magma aus der Tiefe nach oben und ließ Vulkane entstehen. Noch bis vor rund 100.000 Jahren brachen diese Feuerberge aus. Neben Lavaablagerungen zeugen viele markante Basaltkegel von diesen Eruptionen. Sie sind die Schlote alter Vulkane, die im Laufe der Zeit von der Erosion freigelegt wurden. Viele dieser Hochaufragenden Landmarken waren einst Sitz prächtiger Burgen.
Eines der eindrucksvollsten Beispiele dafür ist der Hohe Parkstein in der Oberpfalz – ein Nationales Geotop und eines der schönsten Geotope Bayerns. Dieser von einer Burgruine gekrönte Basaltkegel ist nicht nur weithin sichtbar, an seiner Kuppe kann man auch eine 38 Meter hohe Wand aus eckigen Basaltsäulen bestaunen. Sie bildeten sich, als die Lava nach der Eruption vor rund 24 Millionen Jahren langsam erstarrte. Wie dieser Vulkanausbruch damals ablief, lässt sich im Museum „Vulkanerlebnis Parkstein“ am Fuß des Berges hautnah miterleben.

Heißes Wasser für die Bäder
Auch wenn es heute keine lavaspeienden Eruptionen mehr gibt – im Untergrund ist der Vulkanismus noch aktiv. Sein „Atem“ ist es, der die vielen Heil- und Thermalquellen dieser Region speist und aufheizt. Vor allem im böhmischen Bäderdreieck Franzensbad- Karlsbad – Marienbad dringt vulkanisches Kohlendioxid aus der Tiefe und macht das an den Quellen austretende Grundwasser warm und mineralienreich.