Holz lässt sich magnetisieren. Wie genau, hat ein Empa-Team ausgetüftelt. Auch wenn es nur für kleinere Anwendungen in Frage kommt, haben bereits erste Industriepartner Interesse angekündigt.
Die Empa- und ETH-Forscherin Vivian Merk sitzt im Labor und spielt mit einem Magneten. Doch sie vertreibt sich nicht einfach die Zeit, das ist ihre Arbeit. Und der Magnet in ihrer Hand ist nicht einfach irgendein Magnet, er ist aus Holz. Merk hat ihn selbst magnetisiert. „Das lässt sich sehr einfach bewerkstelligen“, sagt die Forscherin. Gemeinhin kennt man magnetische Eigenschaften eher von Eisen und anderen ferromagnetischen Metallen.
Eisenpartikel im Holz
Aber selbst ein organ isches Gebilde wie Holz kann magnetisch werden – wenn man winzige Eisenpartikel in seine Struktur einschleust. Um ein Stück Holz zu magnetisieren, weicht Merk es in einer sehr sauren Lösung ein, die Eisenchloridsalze enthält. Wenn die Flüssigkeit tief in das Holz eingedrungen ist, legt Merk die Probe in eine starke Lauge.
Was dann passiert, nennt sich Fällungsreaktion. Es sieht aus, als würde es im Reagenzglas plötzlich schneien, und genau dies geschieht auch im Inneren jeder Holzzelle – dem Lumen. An den Zellinnenwänden setzt das Schneegestöber an. Doch die Schneeflocken sind nicht weiß, sondern nahezu schwarz, denn sie bestehen aus Eisenoxid-Nanopartikeln.