Zwar boomte das Goldergewerbe am Rhein noch einmal während des Dritten Reiches, der Niedergang hatte jedoch bereits mehr als hundert Jahre früher begonnen.
Missernten und Hungersnöte in großen Teilen der Bevölkerung waren der Grund dafür, dass Mitte des 19. Jahrhunderts viele Rheingolder dem Lockruf des Goldes aus Übersee erlagen und nach Nordamerika auswanderten. Dort wütete zu der Zeit der „Californian Goldrush“, der seine Keimzelle im Februar 1848 auf dem Gelände des ehemaligen Schweizers Johann August Sutter hatte, wo James Marshall seinen legendären Gold-Nugget im Wasser entdeckt hatte.
Der Exitus der Zunft am Rhein wurde beschleunigt durch die purzelnden Preise am Goldmarkt, der nach 1848 von riesigen Mengen an kalifornischem Edelmetall regelrecht überschwemmt wurde.
Zum eigentlichen Knackpunkt in Sachen Rheingoldniedergang entwickelte sich jedoch der Siegeszug des Löschpapiers, der die Goldwäscher im Flusseinzugsgebiet ihrer wichtigsten Einnahmequelle beraubte. Die Rheinbegradigungen von 1817 und 1876 sorgten zudem dafür, dass sich die Fließgeschwindigkeit des Rheins erhöhte und damit die regelmäßigen Überschwemmungen wegfielen.
Immer mehr Goldwäscher entlang des Rheins gaben ihr Handwerk auf und hängten Schaufel und Waschpfanne an den berühmten Nagel. 1874 wurde schließlich in Karlsruhe zum letzten Mal eine größere Menge Goldes an einer öffentlichen Sammelstelle abgeliefert.
Stand: 29.04.2005