Die Folgen der zahlreichen Waldbrände sind noch nicht vollständig geklärt, aber für den Menschen stellen sie immer eine große Gefahr dar.
Da weltweit die Städte immer mehr ausufern und so auch mehr Siedlungen in Risikogebieten errichtet werden, kommt es verstärkt zu ernsthaften Bedrohungen der dort angesiedelten Bevölkerung. Der verzweifelte Kampf der Firefighter um die Siedlungen vor den Flammen zu retten, ist leider oft vergebens. So wütete beispielsweise im Oktober 1991 in Oakland Hills/Kalifornien ein Feuersturm, der 25 Menschen das Leben kostete. 2.500 Häuser und 440 Appartements wurden zerstört. Die Schäden lagen bei 1,5 Milliarden US-Dollar.
Klimafolgen
Jeder Waldbrand befördert eine gigantische Menge an Aerosolen – winzigen Staub- und Rauchpartikeln – in die Atmosphäre. Welche Schäden das für das globale Klima mit sich bringt ist aber noch nicht vollständig untersucht. Manche Wissenschaftler vermuten, dass die Aerosole für eine Aufheizung der Atmosphäre sorgen könnten, da die Wärme der Erde unter einer Dunstglocke festgehalten wird. Andere gehen eher von einer abkühlenden Wirkung aus, da die Partikel das auf die Erde fallende Sonnenlicht vermehrt reflektieren.
Nach den schweren Waldbränden in Indonesien (1997) wurde ein ungewöhnlich hoher Anstieg des Kohlendioxid-Gehalts in der Atmosphäre festgestellt. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, war die Zunahme des CO2-Gehalts zwischen 1997 und 1998 rund doppelt so stark wie in den Jahren zuvor. Ein großer Teil könnte auf die Brände in Südostasien zurückzuführen sein, so die Forscher. Anhand von Satellitenbildern kommen sie zu dem Schluss, dass allein diese Waldbrände bis zu 40 Prozent der Menge an CO2 freigesetzt haben, die die Menschen ansonsten in einem Jahr erzeugen. Der Kohlendioxid-Anteil, der durch den brennenden Regenwald freigesetzt wurde, betrug dabei nur ein Viertel der bis zu zehn Milliarden Tonnen CO2. Der Rest kam aus den Sumpfböden, auf denen die Regenwälder wuchsen. Die Schwelbrände reichten bis in 85 Zentimeter Tiefe und waren für eine der schlimmsten Rauchentwicklung im 20. Jahrhundert verantwortlich.
Zehn Milliarden Tonnen zusätzliches CO2 erscheinen im Vergleich zu den 800 Milliarden Tonnen CO2, die durch natürliche Vorgänge auf der Erde entstehen, vergleichsweise gering. Diese werden aber von wachsenden Pflanzen wieder absorbiert, so dass der Kohlendioxid-Anteil letztendlich konstant bleibt. Die Aufnahmekapazität der Pflanzen scheint mit auf natürlichem Wege entstandenen Treibhausgasen ausgelastet zu sein. Die vollständige Entfernung des Kohlendioxids, dass durch menschlichen Einfluss oder ungewöhnliche Ereignisse – wie Waldbrände – entsteht, ist deshalb nicht möglich. Folge: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt jährlich um rund ein Prozent, der Treibhauseffekt verstärkt sich und es kommt zur globalen Erwärmung. Ein Teufelskreis, da die Frage inwieweit Klimaveränderungen Einfluß auf die Häufigkeit zukünftiger Waldbrände haben, noch ungeklärt ist…
Die Brände in den tropischen Regenwäldern Südostasiens im Jahr 1997 führten zudem zu einem so genannten „Haze“, einem Dunstschleier, der wochenlang über der ganzen Region hing. Der Rauch der Brände vermischte sich vor allem in den Metropolen mit den Auto- und Industrieabgasen und konnte durch fehlende Winde nicht aufs offene Meer abdriften. Die Bewohner Malaysias hatten damals gelegentlich nur noch wenige Meter Sichtweite. Der Smogindex erreichte teilweise gefährliche Höhen von fast 840 (gesundheitsgefährdend sind Werte zwischen 301 bis 500). Die Folgen waren Atemwegserkrankungen der Bevölkerung, ständig überfüllte Krankenhäuser und sogar der Absturz eines Verkehrsflugzeuges.
Stand: 26.03.2003