Jahrzehntelang galt er als der einsame Wanderer in der Finsternis. Weit ab aller »Hauptverkehrs-Routen« des Sonnensystems zieht der kleinste aller Großen Planeten langsam seine Bahn um die Sonne und benötigt für eine solche Runde beinahe 248 Jahre! Pluto begrenzt das planetare Sonnensystem nach außen und hält sich ständig in einem Reich der Kälte und Dunkelheit auf. Im Durchschnitt ist er 39-mal soweit von der Sonne entfernt wie die Erde.
So passt auch sein Name gut zu ihm, beherrscht Pluto doch als griechischer »Hades« die Unterwelt und verfügt sogar über eine Tarnkappe. Plutos Tarnkappe war über Jahrtausende hinweg seine gewaltige Sonnendistanz und seine geringe Größe. So wurde er erst im Jahr 1930 entdeckt, von Clyde Tombaugh auf dem Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona. Der einzige Große Planet unseres Sonnensystems, der von einem Amerikaner aufgespürt wurde. Wegen der riesigen Entfernung änderte sich die Position des Planeten gegenüber dem Fixstern-Hintergrund nur sehr zögerlich, und so ließ sich die Bahn des Neulings zunächst sehr schlecht bestimmen.
Astronomen konnten Pluto dann bald aber auf alten Fotoplatten bis ins Jahr 1908 zurückverfolgen und seinen Kurs um die Sonne damit genau bestimmen. Mehr über diese so ferne Welt herauszufinden, war allerdings lange Zeit kaum möglich und ist sogar heute noch sehr schwer. Die Entdeckung einer Kruste gefrorenen Methaneises im Jahr 1976 zeigte den Forschern, dass die Oberfläche offensichtlich heller ist als bis dahin vermutet: Wenn bei gleicher Gesamthelligkeit die Rückstrahlfähigkeit (Albedo) eines Himmelskörpers höher ist als bei einem gleich großen, muss logischerweise der Durchmesser kleiner sein. Heute schätzen Astronomen Plutos Durchmesser auf rund 2.400 Kilometer.
Stand: 26.09.2001