Jahrtausendelang tat sich wenig in der Lebensweise unserer Vorfahren: Nachdem vor gut 8000 Jahren die ersten Bauern aus dem Mittelmeerraum eingewandert waren, wurden die ursprünglichen Jäger und Sammler immer weiter zurückgedrängt, die Landwirtschaft wurde zur Lebensgrundlage der jungsteinzeitlichen Mitteleuropäer.

Die Menschen lebten in dörflichen Gemeinschaften, bauten Emmer, Einkorn, sowie Erbsen und Linsen auf gemeinschaftlich bewirtschafteten Feldern an und begruben ihre Toten in Einzelgräbern auf Friedhöfen außerhalb des Dorfes. Auch erste Nutztiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen hielten die Angehörigen der sogenannten Linearbandkeramik bereits, diese Tiere spielten aber noch eine eher geringe Rolle für die Nahrungsversorgung.
Alles wird anders
Doch vor rund 5.000 Jahren wandelt sich das Bild: „Wir sehen nun plötzlich Einzelhöfe von Familien statt der Gemeinschaftsdörfer“, berichtet Kristian Kristiansen von der Universität Göteborg. „Es entsteht eine sehr viel individualistischere Kultur, die um Kernfamilien organisiert ist.“ Gleichzeitig beginnen die jungsteinzeitlichen Bauern nun, vermehrt Rinder zu halten und züchten. Die Milch und das Fleisch ihres Viehs nehmen einen größeren Anteil in ihrem Speiseplan ein. Typisch für die sogenannte Schnurkeramik-Kultur sind zudem Tongefäße, denen in den feuchten Ton eingedrückte Schnüre ein charakteristisches Muster verleihen.

Und noch etwas ändert sich: „Man sieht eine Veränderung in den Begräbnisritualen“, erklärt Kristiansen. Statt in den zuvor üblichen Einzelgräbern werden die Toten nun immer häufiger in Grabhügeln bestattet, in denen Eltern und Kinder gemeinsam liegen. Die Toten in diesen Hügelgräbern liegen in Hockstellung in einer zentralen, oft von Holzbalken getragenen Kammer und sind oft mit Ocker bestäubt.