Die dramatischen Bilder der Giftgasunfälle 1976 in Seveso und acht Jahre später in Bhopal gingen um die Welt. Sie schürten bei den Menschen Ängste vor ähnlichen Katstrophen in ihrer Umgebung. Und sie lenkten die Aufmerksamkeit der Medien, aber auch von Politikern darauf, dass bei der Sicherheit von Chemiebetrieben offenbar einiges im Argen lag.
In der Folge entstanden zum Teil auch international verbindliche Abkommen und Konventionen, die Sicherheitsstandards für solche Fabriken festschrieben oder Katastrophenpläne von den Verantwortlichen einforderten.
Seveso- Richtlinien…
So heißt es in der Seveso-I-Richtlinie der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) aus dem Jahr 1982 beispielsweise: „Bei allen Industrietätigkeiten, bei denen gefährliche Stoffe eingesetzt werden oder anfallen können und die bei schweren Unfällen für Mensch und Umwelt schwerwiegende Folgen haben können, muss der Betreiber alle notwendigen Vorkehrungen treffen, um solche Unfälle zu verhüten und ihre Auswirkungen in Grenzen zu halten.“
Und weiter: „Wenn sich ein schwerer Unfall ereignet, muss der Betreiber die zuständigen Behörden sofort unterrichten und ihnen die erforderlichen Angaben mitteilen, die es ermöglichen, die Auswirkungen des Unfalls abzuschätzen.“