Je giftiger, desto besser, scheint das Motto vieler Tiere zu sein. Doch so wirkungsvoll die chemische Waffen vieler Arten heute auch sein mögen, meist erscheint im Laufe der Evolution irgendwann eine Spielart der Natur, die gegen das sonst so tödliche Gift immun ist. Manche Tiere haben aber auch durch Anpassung geeignete Panzer oder Schutzschilde entwickelt, um sich vor dem Gebissenwerden und dessen Folgen zu schützen.
Igel oder Kreuzotter: wer gewinnt?
So vertragen Igel manche Tiertoxine in vielen höheren Konzentrationen als der Mensch. Vor den Giftangriffen der Kreuzotter sind sie durch ihr dichtes Stachelkleid zudem so gut geschützt, dass die Igel diese Schlangen regelmäßig überlisten und auf ihre Speisekarte setzen. Clownfische in den tropischen Riffen dagegen zeigen sich von den Nesselzellen der Korallen unbeeindruckt und leben ungeschoren in ihrer Nähe, ja sie gehen sogar eine Symbiose mit ihnen ein.
Im Laufe der Jahrmillionen hat sich so eine Art Rüstungswettlauf entwickelt, bei dem mal die Gifttiere, dann wieder ihre potentielle Opfern einen Vorsprung haben. Gelegentlich entstehen innerhalb dieses dauernden Anpassungsprozesses auch völlig neue Arten.
Sanfte Warnung statt tödlicher Dosis
Auch Tiere müssen mit ihren toxischen Substanzen sparsam umgehen, da die für die Produktion verwendeten Grundbausteine wie Aminosäuren oder Kohlenhydrate sonst bei anderen Lebensvorgängen fehlen.