Lithium kommt wegen seiner hohen Reaktionsfreudigkeit nie als reines Metall vor, sondern nur in Form von Lithiumsalzen. Diese finden sich zum einen als Minerale in Erzvorkommen, zum anderen gelöst in der salzhaltigen Sole von Salzseen, hydrothermalen Tiefenwässern oder den wässrigen Beimischungen von Ölvorkommen. Das weltweit geförderte Lithium stammt zurzeit rund zur Hälfte aus Sole und zur Hälfte aus Festgesteinen.

Wie machbar und rentabel die Lithiumgewinnung aus solchen Ressourcen ist, hängt sowohl vom Lithiumgehalt der Solen und Erze ab, als auch von der sonstigen Zusammensetzung der Rohmaterialien. Denn je mehr Verunreinigungen in Form anderer Alkali- und Erdalkalimetalle das Material enthält, desto aufwändiger ist die Aufbereitung. Diese Aspekte sind es auch, die die deutschen Lithiumvorkommen lange Zeit nicht konkurrenzfähig erscheinen ließen. Die Förderung von reineren und reichhaltigeren Vorkommen war anderswo rentabler – bisher.
Vom Erz zum Batterierohstoff
Der größte Abbau von lithiumhaltigen Erzen findet zurzeit in Australien statt, das 2021 gut die Hälfte des weltweit geförderten Lithiums lieferte. Das dort am häufigsten vorkommende Mineral Spodumen (LiAlSi2O6) enthält bis zu 3,7 Prozent Lithium und relativ wenig störende Beimischungen. Das teils im Tagebau teils unter Tage geförderte Gestein wird zunächst zermahlen, getrocknet und durch magnetische und schwerebedingte Verfahren konzentriert.
Um jedoch daraus Batterierohstoff in Form der Salze Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid zu gewinnen, muss dieses Rohkonzentrat in einem mehrschrittigen Prozess durch Hitze und chemische Lösungsschritte aufbereitet werden. Allein die dafür nötigen Prozesschemikalien machen nach Angaben der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) rund 43 Prozent der Gesamtkosten aus.