Aus den Beobachtungen der Wissenschaftler und historischen Quellen weiß man heute, dass in allen größeren Meeren der Welt Tsunamis auftreten können. Trotzdem sind sie nicht überall gleich häufig zu finden. So wie die mutierte Riesenechse Godzilla am liebsten in japanischen Städten sein Unwesen treibt, so haben sich auch die Tsunamis einen besondere „Spielwiese“ auserkoren.
Besonders bedroht von diesen Katastrophenereignissen ist der Stille Ozean, weil entlang des pazifischen Feuerrings tsunamiauslösende Ereignisse wie Erdbeben vermehrt auftreten. Ozeanweite Tsunamis, die große Teile des Raums bedrohen, sind aber äußerst selten. Lediglich alle zehn bis zwölf Jahre treten sie durchschnittlich auf.
Das bedeutet aber nicht, dass die Pazifikanrainer in der Zwischenzeit Ruhe vor den Todeswellen haben. Ein bis zwei Mal pro Jahr rasen irgendwo in diesem Gebiet gefährliche lokale Tsunamis durch den Ozean, die größere Schäden auslösen. Schwächere Riesenwellen, die keine oder nur geringe Folgen haben, sind noch wesentlich häufiger.
Die Wissenschaftler in den verschiedenen Tsunami-Forschungsinstituten sind sich zwar nicht recht einig, angeblich aber liegt die letzte pazifikweite Riesenwelle schon mehr als 30 Jahre zurück. Im Jahr 1964 forderte diese nach der Erdbebenkatastrophe im Aleutengraben vor der Küste Alaskas viele hundert Tote. Noch in der Antarktis waren seine Auswirkungen zu spüren.
Stimmen die Berechnungen der Wissenschaftler, ist eine neue Todeswelle schon lange „überfällig“. Durch das starke Bevölkerungswachstum und die dichte Besiedlung der meist fruchtbaren Küstenregionen im pazifischen Raum wären dieses Mal noch viel mehr Menschen von der Katastrophe bedroht als 1964…
Stand: 06.08.2000