Energie

Der „Rotating Tower“ in Dubai

Ein Projekt der Superlative

Hotel Burj al Arab (Turm Arabiens) in Dubai kurz vor Sonnenuntergang © Public domain

313 Meter und 68 Stockwerke hoch soll er werden und 350 Millionen US-Dollar teuer – der „Rotating Tower“ des Florenzer Architekten David Fisher. Im Wolkenkratzer-verrückten Dubai, dem Reich von Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, würde so ein Gebäude nicht einmal für ein Wimpernzucken sorgen – normalerweise.

Rotierende Etagen…

Doch normal ist an dem Projekt, das Fisher selbst als „Dynamic architecture“ bezeichnet, so gut wie gar nichts. So erinnern die im Projektplan vorgesehenen Etagen vom Aussehen her eher an gigantische Donuts als an Penthouse-Wohnungen, Büros oder Hotelzimmer.

Das ganze futuristisch anmutende Gebäude soll zudem ständig sein Aussehen verändern, wobei sich jedes Stockwerk einzeln um volle 360 Grad dreht. „Sie werden vielleicht nie zweimal das gleiche Gebäude sehen“, so Fisher auf seiner Website. Schwindlig wird einem dabei allerdings als Mitfahrer wohl nicht, denn die Bewegung ist moderat und es dauert alles in allem rund 90 Minuten bis ein kompletter Umlauf geschafft ist.

Dynamic Architecture © all rights reserved to Dr. David Fisher / Dynamic Architecture

…und grüner Strom

Doch der Clou kommt erst noch: Der „Rotating Tower“ soll auch noch mehr Energie erzeugen als er selbst verbraucht. Verantwortlich dafür werden neben Solarzellen insgesamt 48 Windräder mit einer Leistung von jeweils 0,3 Megawatt (MW) Leistung sein, die jeweils zwischen zwei Stockwerken in das Gebäude integriert werden.

„Eine schwierige Ausgangsposition gab es vor allem bei den Windrädern, die zwischen den einzelnen Stockwerken horizontal und möglichst unauffällig angebracht werden müssen. Ein von mir patentiertes Verfahren verhindert zudem den sonst bei sehr starkem Wind auftretenden Produktionsausfall“, erläutert Fisher.

Fischer und seine Architekten-Kollegen haben berechnet, dass jede der Turbinen bei rund 4.000 Windstunden jährlich in Dubai bis zu 1,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom liefern wird – genug um rund 50 Haushalte mit Energie zu versorgen. Schon vier bis acht Windräder reichen demnach sogar aus um den kompletten Rotating Tower energieunabhängig zu machen. Der restliche grüne Strom könnte dann für andere Gebäude in der Nähe genutzt werden.

Bauweise des "Rotating Tower" © all rights are reserved to Dr. David Fisher / Dynamic Architecture

Baubeginn offen

„Unsere Gebäude folgen der Sonne und richten sich nach dem Wind aus. Es ist daher die Natur selbst, die ihnen die komplette Energieversorgung liefert“, heißt es in den Werbeslogans des Dynamic Architecture Clubs, der für das Mega-Projekt in Dubai und womöglich weitere andere in einem ähnlichen Stil weltweit gegründet wurde.

Ob die Bewohner von Dubai jedoch tatsächlich den Rotating Tower erleben werden, und wenn ja, wie genau er aussehen wird, ist jedoch noch unklar. Denn das internationale Konsortium, das den Wolkenkratzer bauen will, verhandelt zurzeit noch mit weiteren möglichen Partnern.

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Stand: 07.03.2008

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