Er ist so riesig, dass unsere Erde drei Mal nebeneinander in ihn hineinpassen würde: der Große Rote Fleck des Jupiter. Dieser 22° südlich des Jupiteräquator tobende Wirbelsturm ist so auffällig, dass er schon vor mehr als 300 Jahren mit ersten einfachen Teleskopen beobachtet wurde.
Eingeklemmt zwischen zwei Sturmbändern bewegt sich der Fleck in Nord-Südrichtung kaum, in Ost-West-Richtung jedoch wandert er unregelmäßig und mit wechselnder Geschwindigkeit. Wie alle großen Antizyklone ist auch der Große Rote Fleck kälter als die umgebende Jupiteratmosphäre, er ragt mehrere Kilometer weit über die wärmeren Wolkendecken hinaus und kühlt dabei bis auf minus 160°C ab.
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Blick ins Innere mit Wärmebildern
Einzigartig macht ihn jedoch vor allem eines: seine Langlebigkeit. Kein anderer Sturm im Sonnensystem ist so groß und so konstant wie er. Trotz seiner Prominenz sind aber auch bei ihm noch längst nicht alle Rätsel gelöst. Erst im Jahr 2010 beispielsweise hat ein internationales Forscherteam mit Hilfe mehrerer Infrarotteleskope erstmals einen Blick in die innere Struktur des Riesensturms geworfen. Die infraroten Wärmebilder erlauben es, sowohl Rückschlüsse auf die Temperaturverteilung im Sturm zu ziehen, als auch auf die chemische Zusammensetzung der Sturmwolken.