Fast jeder Fernseher, DVD-Player oder Drucker besitzt heute einen „Stand by-Modus“. Dieser garantiert ein Optimum an Benutzerfreundlichkeit, er ist aber wegen des relativ hohen Energieverbrauchs auch in die Kritik geraten. Sehr viel effektiver und umweltfreundlicher arbeitet da schon der Bereitschafts-Zustand der Winterschläfer.
Sparmaßnahmen sichern Überleben
In diesem Sparprogramm der Natur werden wichtige Lebensfunktionen drastisch heruntergefahren. So atmet beispielsweise der Igel statt 50 Mal nur ein bis zwei Mal pro Minute, das Herz schlägt viel seltener als sonst und auch die Körpertemperatur erreicht mit höchstens 8°C Minimalwerte. Folge: viele Stoffwechselprozesse kommen nahezu zum Erliegen, der Energieverbrauch sinkt. Dennoch ist die lange Ruhephase kräftezehrend. Viele Winterschläfer haben bis zum Frühling trotz angefressener Fettreserven bis zu einem Drittel oder mehr an Körpergewicht verloren.
Jede hat eine individuelle Strategie
Aber Winterschlaf ist nicht gleich Winterschlaf. Denn so unterschiedlich wie die Tiere, die auf dieses Prinzip setzen, so unterschiedlich ist auch ihr Schlafverhalten – inklusive aller physiologischen Anpassungen. Denn wie oft die winterliche Siesta unterbrochen wird, wie hoch oder niedrig die Herz- oder Atemfrequenz sind, ist von Art zu Art unterschiedlich. Das Ergebnis jedoch ist immer das Gleiche: Die Winterschläfer schaffen es mit ihrer ganz individuellen Strategie erfolgreich zu überleben, um dann im Frühling wieder zu neuem Leben zu erwachen.

Kollektiver Winterschlaf
Eine zusätzliche, wirkungsvolle Strategie gegen die Kälte und die widrigen Bedingungen haben im Laufe der Evolution die Murmeltiere entwickelt: Sie schlafen häufig im „Team“. Wissenschaftler sprechen bei diesem Phänomen von einem sozialen Winterschlaf.