Die Crew für das wichtige und prestigeträchtige Projekt ist sorgfältig ausgewählt. Der Leiter der Mission ist kein Unbekannter, wenn es um die Unterwasserwelt geht: Es ist der Schweizer Jacques Piccard, Sohn des berühmten Ballonfahrers und U-Bootbauers Auguste Piccard. Dieser hatte schon die Trieste entwickelt, das erste Unterseeboot, das speziell für die Tiefseeforschung gebaut wurde. Mit ihr tauchte Jacques Piccard im Januar 1960 bis zum Grund des Marianengrabens, einer der tiefsten Stellen der Weltmeere. Das „Bathyscaphe“ erreichte knapp 11.00 Kilometer Tiefe und widerstand damit einem Druck von mehr als einer Tonne pro Quadratzentimeter.
U-Boot-Experte Piccard als Missionsleiter
Für Piccard ist die bevorstehende PX-15-Mission nicht nur ein Auftrag, sie geht zum großen Teil auch auf seine Ideen und Beiträge zurück. Pilot des Unterseeboots und Projektingenieur wird auf Wunsch Piccards ebenfalls ein Schweizer, Erwin Aebersold. Er betreut vor allem die Entwicklung und den Bau des Schiffs. Kapitän des Schiffs wird ein Unterseebootpilot der US Navy, Don Kazimir. Zuständig für die Kartierung des Meeresbodens während der Drift ist Frank Busby von der ozeanographischen Abteilung der Navy, sein Kollege von der britischen Navy, Ken Haigh ist Akustikexperten und soll Sonarexperimente durchführen.
PX-15 als Probelauf für Langzeit-Weltraum-Missionen
Der sechste Mann an Bord scheint auf den ersten Blick fehl am Platz. Denn er kommt von der Weltraumbehörde NASA und ist Spezialist für die Arbeit von Astronauten im Weltraum. Kein geringerer als der „Raketenmann“ Wernher von Braun hat ihn als Beobachter ins U-Boot entsandt. Seine Aufgabe: Die Auswirkungen der langen Isolation von der Außenwelt unter schwierigen Bedingungen zu untersuchen.
Für von Braun ist PX-15 ein optimaler Probelauf für eine zukünftige Langzeit-Mission im Weltall. Immerhin wird auch hier die Mannschaft für einen Monat in ihrem Unterseeboot eingeschlossen sein, ein Zurück oder hinaus gibt es ebensowenig, wie eine Pause oder ein Auffüllen von Vorräten oder Energie unterwegs.
Nadja Podbregar
Stand: 24.07.2009