In einer der Beobachtungsnächte vor Spitzbergen schickten die Forscher um Johnsen wieder einmal ihr autonomes Messkayak aus, um die Dichte des Planktons zu messen. Es war bewölkt und stockdunkel, und wie sich zeigte, nutzten die winzigen Planktontiere diese Chance, um nahe der Oberfläche zu fressen.
{1r}
Im Schutz des Dunkels
Normalerweise begeben sich die winzigen Krebschen und anderen Schwebtierchen damit in große Gefahr, denn sowohl aus der Luft herabstoßende Vögel als von unten heraufschießende Fische könnten sie fressen. Doch im Schutz der extremen Dunkelheit fällt es selbst diesen Fressfeinden schwer, sie zu orten. Das macht die Polarnacht zu einer perfekten Zeit, um in Ruhe zu fressen.
Doch plötzlich änderte sich das Bild: Die Wolken rissen auf und helles Mondlicht flutete die Szenerie. „Mit den Instrumenten auf dem Kayak sahen wir, wie das Zooplankton sofort nach unten abtauchte, weil sie weg vom Licht wollten“, berichtet Johnsen. „Erst als eine Wolke den Mond wieder verhüllte, kamen sie zurück an die Oberfläche.“