Vor rund 270 Millionen Jahren begann ein weiteres Kapitel der Säugetier-Vorgeschichte. Zu jener Zeit entwickelten sich aus den Synapsiden die sogenannten Therapsiden. Sie waren der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zum ersten richtigen Säugetier. Äußerlich erinnerten die Therapsiden immerhin schon an eine Mischung aus Reptil und Säugetier. Warmblütig waren sie aber wahrscheinlich noch nicht.

Ein nackter Husky
Einer der ältesten bekannten Therapsiden – ein rund einen Meter langes Raubtier – lebte vor etwa 270 Millionen Jahren im heutigen Mallorca, das damals noch am Äquator lag und Teil des Superkontinents Pangäa war. „Wenn Sie dieses Tier auf der Straße sehen würden, würde es ein wenig wie ein mittelgroßer Hund aussehen, vielleicht in der Größe eines Huskys. Aber es hatte kein Fell und auch keine hundeähnlichen Ohren“, sagt Ken Angielczyk vom Field Museum in Chicago.
Das noch namenlose Tier gehörte zu den Gorgonopsiern – gefürchteten hundeähnlichen Top-Prädatoren mit den ersten Säbelzähnen der Evolutionsgeschichte. Die größten unter ihnen konnten so groß wie moderne Tiger werden. Auf ihrem Speiseplan standen wahrscheinlich noch deutlich größere, pflanzenfressende Therapsiden, von denen es damals einige gab.

Ein Kopf wie ein Rammbock
Zu diesen pflanzenfressenden Säugetiervorfahren gehörten die Dinocephalia. Sie lebten vor 260 bis 265 Millionen Jahren und besaßen einen gedrungenen Körper mit massigem Schädel. Manche von ihnen, darunter der über zwei Meter lange Moschops („Ochsengesicht“), besaßen eine charakteristische Verdickung im Bereich der Schädeldecke.