Das Entscheidende ist die Struktur: Bei den Perowskiten handelt es sich nicht um ein spezifisches Material, sondern um eine Klasse von Verbindungen, die alle eine ähnliche Kristallstruktur besitzen. Und genau diese Kristallstruktur ist auch der „Trick“, der den Metall-Halogenid-Perowskiten ihre speziellen Eigenschaften verleiht.
Die typische Perowskit-Struktur

Diese Perowskite haben eine sogenannte ABX3-Kristallstruktur: Sie bestehen in der Regel aus drei Arten von Atomen beziehungsweise Molekülen, die mit A, B und X bezeichnet werden. Diese bilden gemeinsam eine sogenannte Oktaederstruktur – eine sechseckige Struktur, die in allen Richtungen an ihren Ecken mit weiteren Oktaedern verbunden ist. In der Mitte dieser Grundeinheit sitzt B, häufig ein zweiwertiges Metall wie Blei, die Ecken werden von X gebildet, den Anionen von Halogenen wie Iod. Die A-Kationen befinden sich in den Zwischenräumen der Struktur.
Das Besondere daran: Während viele Materialien beim Austausch eines Ions oder eines Elements ihre Kristallstruktur verändern und somit ihre Eigenschaften verändern, bleibt die Struktur der Perowskite stabil. Das gilt selbst dann, wenn das ausgewechselte Ion stark abweichende Merkmale aufweist, also etwa wesentlich größer oder wesentlich kleiner ist als sein Vorgänger. In der Struktur verändern sich dadurch nur die Seitenlängen der Oktaeder. Die Struktur verformt sich zwar, aber sie bleibt doch bestehen.
Die Eigenschaften der Perowskite lassen sich „tunen“
Aus diesem Grund können Forschende im Labor gewünschte Eigenschaften der Perowskite, wie etwa deren Farbe oder Leitfähigkeit, ändern, ohne dass die Kristallstruktur eine völlig andere wird. Diese Anpassungen bewerkstelligen Chemiker, indem sie gezielt bestimmte Komponenten des Moleküls austauschen. Der Vorgang ist denkbar einfach: Man mischt die Ausgangsstoffe für den gewünschten Perowskit-Mix, also beispielsweise ein metallhaltiges organisches Molekül wie Methylammonium und etwa Bleijodid mit einem Lösungsmittel, schüttelt die Mischung und erzeugt so die Ausgangslösung, die später auf die Substrate aufgetragen wird.