Cetiosaurus, „Wal-Echse“, so taufte der britische Paläontologe Richard Owen im Jahr 1841 den ersten jemals entdeckten Sauropoden. Er hielt ihn für eine riesige, fleischfressende Meeresechse. Damals waren allerdings nur Fragmente, vereinzelte Wirbel und Teile eines Beines, bekannt. Mit der Zeit entdeckten Paläontologen mehr und mehr Sauropoden-Skelette auf der ganzen Welt. Mit jedem Fund wurde unser Bild der Urzeitriesen schließlich immer detaillierter.

Langer Hals und Beine wie Säulen
Heute wissen wir, dass die Sauropoden eine große und vielfältige Gruppe bilden. Doch alle Mitglieder einten gemeinsame Merkmale, darunter ein langer Hals mit kleinem Kopf, ein langer Schwanz und säulenartige Beine mit massiven Knochen. Und die brauchten sie auch, denn Sauropoden wogen im Schnitt 15 bis 40 Tonnen, manche Exemplare wie Sauroposeidon oder Argentinosaurus sogar über 70 Tonnen.
Zum Vergleich: Selbst der furchteinflößende Tyrannosaurus rex brachte gerade einmal acht Tonnen auf die Waage und war im Vergleich ein Leichtgewicht. Die einzigen Tiere, die eine größere Masse als Sauropoden erreichen, sind moderne Wale. Vor diesem Hintergrund passt der Name „Wal-Echse“ fast wieder, obwohl Sauropoden eher wie eine Mischung aus Elefant und Giraffe aussahen.
Die Größten der Größten
Wer der größte Sauropode war, ist allerdings nur schwer zu beantworten. Es gibt verschiedene Kandidaten, die als Anwärter auf Platz eins gelten, aber immer detailliertere Forschungsmethoden sorgen für Verschiebungen auf dem Treppchen der Schwergewichte. Ein großer Sauropode, der sich im Museum für Naturkunde in Berlin bestaunen lässt, ist der Brachiosaurus brancai, seit einiger Zeit umbenannt in Giraffatitan brancai. Mit einer Höhe von 13,27 Metern ist er das höchste montierte Dinosaurierskelett der Welt. Seine Masse wird auf 38 Tonnen geschätzt.