Welche Wirkung hat die Kollision der kleinen DART-Raumsonde auf den so viel größeren Asteroidenmond Dimorphos? Reicht die kinetische Deflektion aus, um den riesigen Brocken aus seiner Bahn zu lenken? Und wie gut ist es gelungen, die für die Ablenkung nötigen Parameter der Kollision im Vorhinein einzuschätzen? Diese und weitere Fragen gilt es nach dem Impakt zu beantworten.

Augenzeuge vor Ort
Erste Indizien dafür, ob die Mission gelungen ist und welche Folgen der Einschlag vor Ort hinterlassen hat, wird der Minisatellit LICIACube liefern. Dieser von der italienischen Raumfahrtbehörde stammende „Späher“ ist bis kurz vor Erreichen des Didymos-Doppelasteroiden huckepack auf der DART-Sonde mitgereist. 15 Tage vor dem Rammversuch hat er sich selbstständig gemacht und mithilfe seiner Manövrierdüsen eine Beobachtungsposition bezogen.
„Unser tapferer kleiner Reporter ist nun unterwegs“, sagte DART-Teammitglied Andrew Cheng nach Abtrennung des CubeSats am 11. September. „Was er dokumentieren und beobachten wird, liefert uns einzigartige und wertvolle Information, die wir auf andere Weise nicht bekommen könnten.“ LICIACube zeichnet den Impakt der DART-Sonde auf Dimorphos mithilfe zweier optischer Kameras auf. Zudem steuert der CubeSat seine Flugbahn so, dass er drei Minuten nach dem Rammen nah am Einschlagsort vorbeifliegt.
Dabei liefert die Minisonde Aufnahmen des Kraters, des ausgeschleuderten Materials und der Beschaffenheit der Trümmer. Zusammen mit den letzten Nahaufnahmen der DRACO-Kamera unmittelbar vor dem Aufschlag liefern diese Aufnahmen wichtige Informationen über die Zusammensetzung, Beschaffenheit und Reaktion des Asteroidenmonds.