Es ist das Jahr 1969: Während die Welt noch staunend die erste Mondlandung verfolgt, laufen bei der NASA erste Planungen für eine Mission ins äußere Sonnensystem – die „Grand Tour“ wie diese Reise getauft wird. Gleich vier Sonden sollen sich ab 1977 auf den weiten Weg machen: zwei zu Jupiter, Saturn und Pluto und zwei weitere zu Jupiter, Uranus und Neptun. Als Basis für die Konstruktion der Raumsonden dient der Bauplan der Mariner-Sonden, die bereits erfolgreich zu Venus, Merkur und Mars geflogen sind.

Da waren es nur noch zwei
Doch das Ganze hat einen entscheidenden Haken: Es ist horrend teuer. 900 Millionen US-Dollar soll die Grand Tour kosten – nach Ansicht der US-Regierung viel zu viel. Nachdem der Wettlauf zum Mond gewonnen ist, hat die Raumfahrt erstmal keine Priorität mehr im Budget. Die „Grand Tour“ droht zu scheitern. Eine Hoffnung bleibt jedoch: „Die Leute sagten uns: Wenn ihr mit etwas weniger Kostspieligem kommt, überlegen wir uns es vielleicht nochmal“, erinnert sich der damalige Missionsleiter Harris Schurmeier. Also wird gekürzt.
Der neue Plan: Die „Grand Tour“ wird nur noch von zwei Raumsonden absolviert – und der Flugplan wird auf das unbedingt Nötige zusammengestrichen. Zum Pflichtprogramm gehören die Vorbeiflüge an Jupiter und Saturn sowie am Saturnmond Titan. Denn mit seiner dichten Atmosphäre gilt dieser Mond als möglicher Ort außerirdischen Lebens. Den Weiterflug zu Uranus und Neptun und darüber hinaus jedoch sollen sich die Missionsplaner erstmal abschminken – so der Beschluss von US-Regierung und NASA-Leitung.
Konstruiert für die Härten des Alls
Nachdem der Plan bewilligt ist, beginnt die Konstruktion der Sonden. Im Gegensatz zu ihren Mariner-Vorbildern müssen sie immerhin gut zehn Jahre durchhalten – für damalige Zeit und Technik eine halbe Ewigkeit. Hinzu kommt, dass mindestens eine Voyager-Sonde relativ nah am Jupiter vorbeifliegen muss. Dessen enorme starkes Magnetfeld erzeugt Strahlungsintensitäten, die millionenfach höher sind als die des Van-Allen-Gürtels um die Erde. Für die sensible Bordelektronik kann dies tödlich sein.