Die Eruption des Laacher Vulkans in der Eifel vor rund 13.000 Jahren war eines der verheerendsten Ereignisse in Mitteleuropa in den vergangenen zwei Millionen Jahren. Überall in Europa könnte die Explosion zu hören gewesen sein, die Aschesäule war weithin sichtbar und bis zu 40 Kilometer hoch. Die Eruption dauerte mehrere Tage an, die direkte Umgebung des Vulkans wurde unter einer bis zu 50 Meter mächtigen Schicht aus Vulkanasche und Bims begraben.

Feine Aschepartikel verteilten sich bis nach Norditalien, Skandinavien und Russland. Sogenannte pyroklastische Ströme, also Glutlawinen, erreichten den Rhein und hatten katastrophale Auswirkungen. Sie stauten den Fluss beispielsweise an der Andernacher Pforte, worauf sich zeitweilig ein See im Neuwieder Becken bildete. Sintflutartige Starkniederschläge nach dem Ausbruch hinterließen in den mächtigen Aschendecken tiefe, steile Rinnen.
Flucht aus der verwüsteten Ödnis
Gab es menschliche Zeugen der Apokalypse? Archäologische Funde belegen, dass unsere Vorfahren – kleine Gruppen von Jägern und Sammlern – während der ausklingenden Eiszeit durch Europa zogen. Schon vor rund 19.000 Jahren wagten sich erste Menschengruppen aus den weiter südlich gelegenen Refugien wieder bis nach Mitteleuropa vor, wie Funde in der Schwäbischen Alb belegen. Auch unterhalb der Bimsablagerungen des Laacher-See-Vulkans im Neuwieder Becken wurden paläolithische Lagerplätze gefunden.
Nach dem Ausbruch des Laacher Vulkans bedeckte die vulkanische Asche jedoch fast kniehoch das Land und erstickte nahezu alles Pflanzenwachstum und Leben. Heute würde bei solchen Bedingungen die Region evakuiert werden – und auch vor 13.000 Jahren war die Folge, dass die umherziehenden Menschen in den folgenden Jahrhunderten weite Teile Mitteldeutschlands mieden.