Einer der ersten Unterstützer Alfred Wegeners war der südafrikanische Geologe Alexander du Toit. Angeregt durch die Veröffentlichungen Wegeners reiste der Forscher 1923 eigens über den Atlantik nach Südamerika, um dort Gesteinsformationen und deren Zusammensetzung mit denen Südafrikas zu vergleichen. Er stieß auf zahlreiche Übereinstimmungen, die ihn zu einem überzeugten Anhänger einer Kontinentalbewegung machten. In seinem 1937 erschienenen Buch „Our wandering continents“ beschrieb er nicht nur die Grundzüge der Kontinentalverschiebung, sondern setzte sich auch mit den möglichen Ursachen für die Plattenbewegung auseinander.
Ein Wassertopf als Anschauungsbeispiel
Schon einige Jahre zuvor hatte der Geologe Arthur Holmes die Vermutung geäußert, die Bewegung der Kontinente könne auf gewaltige langsame Konvektionsströmungen im Erdinneren zurückgehen. Ähnlich wie in einem Topf mit kochendem Wasser steigen dabei heißere Gesteinsmassen aus dem Tiefen der Erde langsam auf, während kühlere Gesteine langsam absinken. Im Gegensatz zu heutigen Erkenntnissen ging Holmes jedoch noch davon aus, dass die aufsteigenden Strömungen des heißen Magmas unter den Kontinenten lagen und die Absinkbewegungen unter den Meeren stattfanden.
Für du Toit war die Idee einer solchen Konvektion eine überzeugende Antwort auf die Frage nach dem Motor der Plattenbewegung. Sie hatte den entscheidenden Vorteil, dass sich die Erdteile dabei nicht, wie Wegener es noch vorschlug, mühsam durch die ozeanische Kruste pflügen mussten, sondern auf dem Rücken der Konvektionsströmungen reiten konnten.
Doch wie schon bei Wegener wurde auch du Toits Theorie zwar zur Kenntnis genommen, aber in der internationalen Fachwelt noch immer weitestgehend ignoriert. Zu stark waren die Vorbehalte der althergebrachten statischen Vorstellungen von der Erde, zu dünn noch immer die Beweise.
Nadja Podbregar
Stand: 06.01.2012