Den Höhepunkt der Artemis-Programms bildet die Mondlandung im Jahr 2025. Wenn alles so läuft wie geplant, soll ein Orion-Raumschiff zunächst vier Astronauten in den Mondorbit bringen. Dort bleibt ein Teil der Besatzung in der rudimentären lunaren Raumstation, der Rest fliegt mit einem zuvor dort stationierten Landemodul zur Mondoberfläche hinab.
Im Prinzip klingt dieser Plan wie eine Neuauflage der Apollo-Missionen – und er ist auch wenig mehr. Denn von den ursprünglich ehrgeizigeren Plänen der NASA ist durch die Straffung des Zeitplans kaum mehr etwas übrig geblieben. So werden die Astronauten von Artemis-3 vermutlich nur wenige Tage statt mindestens einer Woche auf der Mondoberfläche bleiben und auch der Stützpunkt im Orbit ist kaum mehr als die Kommandokapsel der Apollo-Raumschiffe.
Landeplatz auf der Rückseite des Mondes
Immerhin: Der Landeplatz der Artemis-Astronauten ist etwas Neues. Denn sie sollen im South-Pole-Aitken-Becken landen – einer gewaltigen, uralten Einschlagssenke auf der Rückseite des Mondes. Dessen erdabgewandte Seite ist bislang weitgehend unerforscht, jahrzehntelang haben sie weder Mensch noch Raumsonde betreten. Erst im Januar 2019 gelang es der chinesischen Raumsonde Chang’e 4 als erstem menschengemachten Vehikel, am lunaren Südpol zu landen.
Planetenforscher hoffen, dass die erste bemannte Landung in diesem wissenschaftlich spannenden Gebiet einiges an neuen Erkenntnissen liefern wird. Denn während die Vorderseite von den großen Maren aus Basaltlava geprägt ist, dominieren auf der Mondrückseite Hochebenen mit sehr altem Krustengestein. Daten des Mondrovers „Jadehase“ belegen zudem, dass im Aitken-Becken lunares Mantelgestein an die Oberfläche tritt. Die Artemis-Mission ist für die Forscher die erste Chance, Proben dieses Mondgesteins zu bekommen.