Es gibt sie in groß und in klein, als Fleischfresser und als Vegetarier: So vielfältig wie die Fledermausarten weltweit sind, so vielfältig sind auch ihre Lebensräume. Vom Urwald bis zur Großstadt kann man diese Säugetiere nahezu überall antreffen. Sie kommen auf jedem Kontinent der Erde mit Ausnahme der Antarktis vor. Auch Deutschland ist Fledermausland: 25 unterschiedliche Arten sind bei uns heimisch.

Flugfähige Säugetiere
Die Anwesenheit der Fledertiere bleibt allerdings oft unbemerkt, denn tagsüber ist von ihnen nicht viel zu sehen: Fledermäuse sind nachtaktiv. Erst wenn die Dunkelheit hereinbricht, kommen sie aus ihren Verstecken in Höhlen, Baumlöchern oder Felsspalten hervor und gehen auf Nahrungssuche.
Als einzige Säugetiere können sie sich dafür in die Lüfte schwingen – mit Geschwindigkeiten von 20 bis 30 Kilometern pro Stunde oder sogar noch mehr. Die Langflügelfledermaus ist die schnellste Fledermaus Europas und erreicht ein Flugtempo von bis zu 70 Stundenkilometern. Das ist allerdings noch nichts gegen den weltweiten Rekordhalter: Mit 160 Kilometern pro Stunde ist die Brasilianische Freischwanz-Fledermaus schneller als jeder Vogel.
Stilles Geschrei
Doch egal ob eher gemütlich oder rasend schnell: Wenn Fledermäuse durch die Nacht fliegen, tun sie dies nahezu lautlos – zumindest für unsere Ohren. Tatsächlich aber veranstalten die Tiere bei ihren nächtlichen Ausflügen ein wahres Geschrei. Fünf- bis 20-mal pro Sekunde stoßen sie durch Nase oder Maul für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbare Ultraschalllaute aus.