Das Quartier Vauban liegt am südlichen Stadtrand Freiburgs etwa zweieinhalb Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die Siedlung zeigt, wie ökologisch hohe Standards im Stadtleben umgesetzt werden können.
Das Gebiet ging nach 60jähriger militärischer Nutzung Anfang der 90er Jahre in den Besitz der Stadt über, der damit nach Abriss der meisten Kasernen wertvolles Bauland zur Verfügung stand. Auf dem Gelände sollten beispielhaft ökologische und soziale Belange umgesetzt werden. Daher ließ die Stadt nicht nur einen einzigen Bauträger, sondern verschiedene kleine Baugruppen und Einzelpersonen zu. Sie mussten mit ihren Bauprojekten bestimmte Standards erfüllen. In der Siedlung sollten die Mischung von Arbeiten und Wohnen, die vorrangige Nutzung von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmittel und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen – beispielsweise durch Niedrigenergiebauweise – verwirklicht werden. Außerdem wollte die Stadt Baumbestand und bestehende Biotope erhalten.
So realisierten die Baugruppen seit Mitte der 90er Jahre verschiedenste Wohnprojekte, bei denen unter anderem Passivhäuser entstanden. Diese Häuser kommen fast gänzlich ohne zusätzliche Heizung aus. Um dies zu erreichen, werden Wärmeverluste durch entsprechende Dämmung auf ein Minimum reduziert. Großzügige Verglasungen auf der Südseite sorgen für eine hohe solare Wärmegewinnung. Im Südteil sind die Wohnräume zu finden, während Räume mit weniger Licht- und Wärmebedarf wie Abstellkammern, Bad und Küche eher nach Norden ausgerichtet sind. Zusätzlich verwirklichte eine Baugruppe ein integriertes Energie-, Abfall- und Sanitärkonzept mit einer Solaranlage, die 35 Prozent des Energiebedarfes deckt, sowie einer Vakuumtoilette mit Biogasproduktion.
Im Ostteil des Quartiers entstand eine Solarsiedlung mit 148 Wohnungen, die zu den modernsten solaren Wohnprojekten in Europa zählt. Die Häuser in Holzbauweise erzeugen mit ihren Solaranlagen mehr umweltfreundlichen Strom, als sie verbrauchen und benötigen nur ein Zehntel der Heizenergie eines konventionellen Hauses.