Der erste: Gliese 229B
Der Braune Zwerg Gliese 229B umkreist den 19 Lichtjahre von uns entfernten Roten Zwerg Gliese 229 . 1994 wurde er erstmals entdeckt, 1995 bestätigten weitere Aufnahmen und Daten seinen Status als substellares Objekt von 20 bis 50 Jupitermassen. Damit war er eindeutig zu klein, um eine Wasserstofffusion in seinem Inneren in Gang setzen zu können. Er gilt heute als Prototyp eines Braunen Zwergs der Spektralklasse T.
Der kleinste und leichteste: Cha 110913-773444
Cha 110913-773444 ist 1,8 Mal so groß wie der Gasplanet Jupiter und wiegt nur knapp das achtfache von diesem. Damit liegt er weit unter der von der Internationalen Astronomischen Union definierten Untergrenze für Braune Zwerge von 13 Jupitermassen. Was er stattdessen ist, ob Planemo oder „Sub-Brown Dwarf“, darüber wird noch diskutiert.
Der dichteste: COROT-Exo-3b
CoRoT-Exo-3b ist ein Brauner Zwerg, der in einer sehr engen Bahn um den 2.200 Lichtjahre von uns entfernten gelben Stern CoRoT-3 kreist. Er ist nur jupitergroß, wiegt aber gut das 20-fache des Gasriesen. Seine mittlere Dichte liegt damit bei gewaltigen 26.400 Kilogramm pro Kubikmeter – das ist doppelt so dicht wie Blei. Die Schwerkraft an seiner Oberfläche ist mehr als 50 Mal so stark wie auf der Oberfläche der Erde.
Der nächstgelegene: Epsilon Indi Ba, Bb
Der Stern Epsilon Indi liegt nur zwölf Lichtjahre von der Erde entfernt in der Konstellation Indus. 2003 entdeckten Astronomen, dass dieser Stern von zwei Braunen Zwergen begleitet wird. Beide gehören zur Spektralklasse T und besitzen die 47 und 28-fache Masse des Jupiter. Ihre Entfernung von Epsilon Indi ist mit 1.500 Astronomischen Einheiten extrem groß. Epsilon Indi Ba und Bb sind auch das erste Doppelsystem aus zwei Braunen Zwergen, das entdeckt wurde.
Der erste mit Exoplanet: 2MASS1207-3932
Der Braune Zwerg 2MASS1207-3932 besitzt die nur 24-fache Masse des Jupiter und wird von einem Planeten umkreist, der immerhin ein Fünftel seiner Masse besitzt. Dieser Exoplanet war der erste überhaupt, von dem ein Teleskop ein direktes Bild machen konnte und der damit ein ganz neues Feld der Planetenerforschung eröffnete
Der älteste: 2MASS 1626+3925
Dieser Braune Zwerg wurde bei einer Durchmusterung von Sternen in der Halo, der äußeren Hülle unserer Milchstraße entdeckt. Himmelskörper in diesem Bereich zählen meist zur zweiten Sternengeneration des Universums, die vor etwa zehn Milliarden Jahren entstand. Sie gehören damit zu den ältesten unserer Galaxie. Eines der Indizien für das hohe Alter von 2MASS 1626+3925 ist sein geringer Gehalt an „Metallen“, womit in der Astronomie alle chemischen Elemente bezeichnet werden, die schwerer als Helium und Wasserstoff sind.
Der dunkelste: 2MASS J09393548-2448279
Der Rekord für das lichtschwächste sternenähnliche Objekt im Universum geht an Zwillinge: ein Paar Brauner Zwerge, 17 Lichtjahre von der Erde entfernt in Richtung der Konstellation Antlia. 2MASS J09393548-2448279 galt zuvor als ein einziger Brauner Zwerg, entpuppte sich aber dann als Paar. Jeder von ihnen strahlt nur mit einem Millionstel der Sonnenstrahlung und im Bereich des sichtbaren Lichts sogar nur mit einem Milliardstel.
Der kälteste: ULAS J133553.45+113005.2
Schon bei seiner Entdeckung war klar, dass dieser Braune Zwerg im Sternbild Jungfrau zur Klasse der extrem kühlen T-Zwerge gehört. Doch erst als Astronomen mit Hilfe des Spitzer-Weltraumteleskops erneut seine Infrarotausstrahlung untersuchten, stellte sich heraus, wie kalt der Zwerg wirklich ist: Gerade einmal 500 bis 550 Kelvin hat seine Oberfläche. Er gilt damit als der kühlste Braune Zwerg der T-Klasse, der bisher entdeckt worden ist.
Nadja Podbregar
Stand: 07.05.2010