Wir erfahren den Verlauf der Zeit als unabänderlich in eine bestimmte Richtung. Gilt dies aber auch unabhängig von unserer Wahrnehmung? Die Zukunft erleben wir als veränderbar, die Vergangenheit dagegen nicht. Beide werden getrennt durch die Gegenwart.

Der infinitesimal kleine Moment trennt Vergangenheit und Zukunft. Unser Gehirn allerdings verarbeitet als Gegenwart Zeiteinheiten von etwa drei Sekunden, wie Psychologen und Hirnforscher herausgefunden haben. Die kleinste unterscheidbare Zeitdifferenz beträgt dabei 30 Millisekunden.
Zeitreisen – in der Fantasie kein Problem
Diese Unabänderlichkeit der Vergangenheit reizt die Fantasie: Besonders populäre Schilderungen von Zeitreisen in die Vergangenheit finden sich zum Beispiel bei H. G. Wells oder in jüngerer Zeit bei J. K. Rowling. Abgesehen davon, dass man auf die Realisierung solcher Reisen nach festem Wissen der Physik nicht zu hoffen braucht, kann man sich überlegen, ob sie überhaupt wünschenswert wären.
Die Auswirkungen einer veränderbaren Vergangenheit auf die Gegenwart lassen sich wohl nur ertragen, wenn – wie in einer populären Filmkomödie – nach einer überraschenden Entwicklung aufgrund einer Variation im Ablauf der nächste Tag immer wieder als derselbe morgens früh um 6 Uhr beginnen darf.