Lebensräume

Die Riff-Baumeister

Korallenpolypen, Kalkskelette und Korallenstöcke

Alles begann vor etwa 20 bis 25 Millionen Jahren. Und so wie das Great Barrier Reef damals entstand, genauso entwickelt es sich auch heute noch immer weiter…

Kalkskelett der "lebenden Felsen" © NOAA

Korallen, die lebenden Felsen? Man sieht es ihnen zwar auf den ersten Blick nicht an, aber sie bestehen aus Abermilliarden winzigster Lebewesen – den Korallenpolypen. Sie sind die genialen Baumeister des Korallenriffs. Ihrem massenhaften Vorkommen ist es zu verdanken, dass das Great Barrier Reef neben dem tropischen Regenwald die weltweit artenreichste Region ist.

Korallenpolypen – wirbellose Organismen, die in der Regel nicht größer als zehn Millimeter werden – bestehen aus einem sackförmigen Körper und einer Mundöffnung, die von Tentakeln umgeben ist. Die Organismen sind nachtaktiv und verbergen sich deshalb tagsüber in ihren Schutzröhrchen. Sobald die Dunkelheit hereinbricht „gehen“ sie auf Nahrungsfang. Dafür strecken sie die mit Nesselkapseln ausgestatteten Fangarme aus und fischen so ihr Hauptnahrungsmittel – das Plankton – aus dem Wasser.

Mit Hilfe ihrer Symbionten, den lichtliebenden, beziehungsweise lichtabhängigen Zooxanthellen (einzellige Algen), ist es den Polypen möglich, den aus Meerwasser und Plankton aufgenommenen Kalk abzusondern. Daraus bauen die Polypen becherförmige Gehäuse, ihre Wohnhöhlen. Die bilden wiederum das Skelett des Riffes.

Durch Knospung der Polypen vermehren sich die Tiere schnell und lassen eine Kolonie von vielen einzelnen Korallenpolypen entstehen – das Riff breitet sich immer weiter aus. Pro Jahr wachsen so die einzelnen Kalkskelette der Polypen-Kolonien um zwei bis fünf Zenitmeter und verbinden sich zu Korallenstöcken. Diese sind dann wiederum Basis für neue Polypengenerationen, genauso wie die alten, abgestorbene Korallenstöcke. Unterstützt und verfestigt werden die „lebenden Felsen“ durch Rotalgen, die ebenfalls Kalkskelette bilden können. So entsteht aus den Korallenstöcken mit der Zeit ein Riff, das langsam aber sicher in die Höhe wächst. Doch sobald die Polypen die Wasseroberfläche erreicht haben, sterben sie ab.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. weiter


Stand: 26.10.2001

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Great Barrier Reef
Bedrohte Wunderwelt des Meeres

Tückische Gefahr im kristallklaren Wasser
Wo liegt das Riff und wie kam es zu seinem Namen?

Das größte Lebewesen unserer Zeit
Sogar vom Mond aus ist es noch zu erkennen...

Die Riff-Baumeister
Korallenpolypen, Kalkskelette und Korallenstöcke

Leben auf einem toten Kern
Stadien des Riffwachstums

Ganz schön anspruchsvoll...
Die Lebensbedingungen der Korallen

Was für Rifftypen gibt es?
Schon Darwin kannte sie

Wer hier alles so lebt...
Von bizarren Korallen und bunten Fischen

Gefahren lauern überall
Vorsicht vor Haien, Krokodilen und box jelly-fish

Ein Klimaphänomen lässt Korallen erblassen
El Nino und seine Folgen

Von Eingriffen des Menschen...
...und wie man Riffe wiederherstellen kann

Haben Korallen heilende Kräfte?
Schutz vor bösen Geistern und Wundermittel gegen fast alles

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema