Ein Blick in die ferne Vergangenheit offenbart, woher wir kommen und welches Erbe wir in uns tragen. Doch was zeigt uns der Blick in die ferne Zukunft? Schreitet die regressive Evolution voran? Welche heutigen Merkmale werden irgendwann nur noch Rudimente sein? Wissenschaftler debattieren immer wieder verschiedene Ideen, wie der Homo sapiens der Zukunft aussehen könnte.
Ein Leben fernab der natürlichen Auslese?
Es wurde aber auch schon das genaue Gegenteil diskutiert: Nämlich ob die menschliche Evolution nicht vielleicht ohnehin schon komplett abgeschlossen sein könnte, weil wir durch Kultur, Medizin und technischen Fortschritt die Prinzipien der natürlichen Auslese ausgehebelt haben. Doch neuere Schätzungen gehen vom genauen Gegenteil aus: Demnach verläuft die menschliche Evolution viel rasanter als je zuvor.
Das liegt unter anderem daran, dass die Evolution beim Homo sapiens mit einem riesigen Genpool arbeiten kann. Unsere Population ist in den vergangenen 10.000 Jahren nicht nur immens gewachsen, sondern hat durch moderne Transportmittel auch die Grenzen der Kontinente überwunden. Die genetischen Kombinationsmöglichkeiten sind dadurch immens, das evolutionäre Potenzial so groß wie nie zuvor.
Weniger Zähne
Und doch hat selbstverständlich auch unser moderner Lebensstil einen Einfluss auf die Richtung, die die Evolution nimmt. Er entscheidet mit darüber, welche Merkmale sich im Laufe der Jahrtausende zu Rudimenten zurückbilden könnten. Es wird zum Beispiel vermutet, dass sich die ohnehin schon rudimentären Weisheitszähne in Zukunft komplett zurückbilden werden. Bereits heute haben 35 Prozent der Menschen überhaupt keine Weisheitszähne mehr, was darauf hindeuten könnte, dass sich diese Tendenz in Zukunft fortsetzt.