Und wie wird das Wetter heute? Ein Blick in den Himmel genügt, um erste Anzeichen für ein herannahendes Gewitter zu erkennen. Morgendliche Altocumulus-Castellanus- Wolken gelten als sichere Gewittervorboten. Diese aufgetürmten „Schäfchenwolken“ gehören zu den mittelhohen Wolken-formationen in einer Höhe von 2.000 bis zu 7.000 Metern. Auch die recht wattig aussehenden Altocumulus-Flockus-Wolken in rund 2.000 Metern Höhe kündigen aufkommendes Unwetter an.
Doch bevor solche Anzeichen am Himmel auftauchen ist in der Atmosphäre schon einiges passiert. Am Anfang eines jeden Gewitters steht erst einmal ein Regentropfen, der sich mit vielen anderen Tropfen und Tröpfchen hoch oben in der Atmosphäre zu Wolken formiert. Zuvor verdampft auf der Erdoberfläche aus Pfützen, Seen oder anderen Gewässern durch erhöhte Sonneneinstrahlung und Hitze Wasser. Da warme Luft eine geringere Dichte hat als kalte, steigt die durch die Verdunstung feuchtwarme Luft nach oben auf. Trifft nun ein Wasserdampfmolekül auf kleinste Partikel aus Staub, Ruß oder bereits gefrorene Eiskristalle, kann sich dieses beim Abkühlen an so einen Kondensationskern anlagern und ein winziger Wassertropfen entsteht. Die aufsteigende Luft kondensiert aber erst, wenn beim Abkühlen ein Sättigungszustand von 100 Prozent Luftfeuchtigkeit erreicht wird. Erst dann kann aus vielen Tröpfen eine „Wasserwolke“ entstehen.
Hoch – höher – am höchsten
Steigen die Wassertropfen nun weiter in die eisigen Höhen der Troposphäre auf, wird aus dem Regentropfen ein Eiskristall und aus der „Wasser-“ eine „Mischwolke“. Doch die Wassertropfen gefrieren nicht wie zu Erwarten sofort bei O Grad Celsius Umgebungstemperatur, sondern erst weit unter dem Gefrierpunkt bei minus 15 Grad Kälte. Unter minus 35 Grad sind schließlich alle Regentropfen zu Eiskristallen erstarrt – eine reine „Eiswolke“ ist entstanden.
Die für Gewitter typische Cumulonimbus-Wolke gehört laut Wolkenklassifizierung zu den Mischwolken und wird, wie alle mit der Vorsilbe Cumulus beginnenden Wolkenformen als Haufenwolke bezeichnet. Im Innern einer Cumulonimbus-Wolke finden sich sowohl Eiskristalle als auch Regentropfen. Die leichteren Eisteilchen sammeln sich, durch Aufwinde getragen, im oberen Teil der Wolke und türmen sich zu einem riesigen, weißen Cirrusschirm auf. Als Cirren – Federwolken – werden zwischen sieben und 13 Kilometer hohe Wolkenformen bezeichnet, die nur aus Eiskristallen bestehen. Der Cirrusschirm der Gewitterwolke erinnert in seiner charakteristischen Form an einen Amboss, in dessen dunklem, unteren und mittleren Teil sich die großen und damit relativ schweren Regentropfen ansammeln. Dabei gilt die Regel, je dunkler die Wolke erscheint, desto mehr Wassertropfen enthält sie.
Stand: 26.08.2003