Manche tierischen Baumeister sind so engagiert, dass ihr Werk ganze Landstriche prägt. Dies trifft besonders auf den Biber zu. Der bis zu einen Meter lange Nager ist berühmt-berüchtigt für seine Dämme, die er aus Baumstämmen, Ästen und Schlamm errichtet.
Die Biberdämme stauen Flüsse zu Seen auf und lassen ganz neue Lebensräume entstehen, die dankbar von zahlreichen anderen Tieren und Pflanzen bevölkert werden. Durch die natürlichen entstandenen Flutungsgebiete und die beruhigten Flussabschnitte leistet der Biber zudem einen wertvollen Beitrag zum Hochwasserschutz.
Niemals nass ins Bett
Dabei will er eigentlich nur seine Behausung vor dem Zugriff durch Fressfeinde schützen: Durch den Dammbau sorgt der Biber dafür, dass die unter Wasser gelegenen Eingänge seiner Burg auch in regenarmen Zeiten nicht trockenlaufen. Denn hinter den Schutz bietenden Wänden aus dichtem Astwerk und Schlamm zieht er seine Jungtiere auf, die im Zentrum der Burg sicher und vor allem trocken untergebracht sind. Bevor der Biber nämlich sein Schlafzimmer betritt, putzt und trocknet er sich auf einer tiefer gelegenen Stufe des Baus gründlich.
Damit er auch im Winter gut versorgt ist, richtet sich der Biber ein Nahrungsdepot aus Ästen und Zweigen an, die er direkt vor der Haustür in den Boden des Gewässers steckt. So findet er selbst bei zugefrorener Wasseroberfläche noch genug zu fressen, um durch den Winter zu kommen.
Christian Lüttmann
Stand: 24.03.2017