Die Sonne steht momentan in der Blüte ihres Lebens: Sie hat die Turbulenzen ihrer Anfangszeit überwunden, in ihrem Kern sorgt die Fusion von Wasserstoffatomen für stetigen Nachschub an Energie und auch ihr „Hofstaat“ von Planeten kreist stabil in seinen Bahnen. Unsere Sonne ist zurzeit ein ganz normaler, eher ruhiger Hauptreihenstern.

564 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Sekunde
Doch der stetige, scheinbar kaum veränderliche Anblick trügt. Denn auch für unsere Sonne tickt die Zeit – wenn auch nach unseren Maßstäben sehr langsam. Wie jeder Stern durchlebt sie einen Lebenszyklus, der zunächst schleichende, dann aber rasante Veränderungen mit sich bringt. Schon jetzt sind einige davon messbar. So wissen Astronomen, dass die Sonne heute rund 30 Prozent heller leuchtet und rund 300 Kelvin heißer ist als bei ihrer Entstehung vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Ihr Radius hat seitdem um rund sechs Prozent zugenommen.
Und auch im Inneren unseres Sterns hat sich einiges getan: Im Sonnenkern sorgen der immense Druck der solaren Schwerkraft und eine Hitze von mehr als 15 Millionen Grad dafür, dass selbst Atomkerne miteinander verschmelzen. Der Brennstoff für diese Kernfusion ist Wasserstoff. Pro Sekunde verwandeln sich dadurch rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff in Helium und in Energie, die größtenteils als Strahlung und Wärme ins All hinaus entweicht.
Dadurch verliert die Sonne pro Sekunde vier Millionen Tonnen ihrer Masse – im Jahr sind dies rund 130 Billionen Tonnen. Gemessen an ihrer Gesamtmasse von 1980 Quadrillionen Tonnen ist dieser Massenverlust allerdings minimal.