Stimulanzien oder Aufputschmittel wie Amphetamin oder Ephedrin – heute auch „klassische Dopingmittel“ genannt – dominierten die Sportszene bis etwa Mitte der 70er Jahre stark.
Viele Todesopfer in der Sportwelt, beispielsweise im Radsport oder Boxen, gingen auf ihr Konto. Durch die verbesserte Analysetechnik und die damit verbundene problemlose Nachweisbarkeit im Urin nach dem Wettkampf sank die Bedeutung dieser Dopingmittel Anfang der 70er Jahre innerhalb kurzer Zeit sehr stark.
Heute sind positive Dopingfälle aufgrund der Einnahme von Stimulanzien selten. Sie beruhen meist eher auf Unkenntnis oder Dummheit bei der Einnahme von „Schnupfenmitteln“ als auf einen konkreten Dopingversuch.
Dopingfälle treten vor allem gerade dann auf, wenn Sportler sich ohne Konsultation eines Arztes selber Medikamente verordnen ohne sich über deren Inhaltsstoffe im Klaren zu sein…
Größere Euphorie, geringere Müdigkeit
Stimulanzien sind Substanzen, die auf das Zentralnervensystem (ZNS) und den Kreislauf einwirken. Ziel ist eine positive Beeinflussung der Stimmung und vor allem des körperlichen Leistungsvermögens.
Euphorie, erhöhte Aggressivität, eine Erweiterung der Atemwege und die Herauszögerung der Ermüdung zählen im Sport zu den erwünschten Effekten bei Verwendung dieser Dopingmittel. Zu den bekanntesten Vertretern der Stimulanzien, die umgangssprachlich auch pauschal als „Aufputschmittel“ bezeichnet werden, zählen Modafinil, Amphetamin oder Ephedrin.
Gerade das Ephedrin ist in vielen eigentlich harmlosen Grippe- und Schnupfenmitteln enthalten. Die Einnahme solcher Medikamente vor oder während sportlicher Wettkämpfe hat unweigerlich eine positive Dopingprobe zur Folge.
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen einer Stimulanzieneinnahme zählen Angstzustände, Panik, Depressionen, Bluthochdruck, Herzschädigungen sowie eine stark erhöhte Reizbarkeit. Besonders gefährlich für die Athleten ist, dass die Ermüdungssymptome des Körpers bei extremen Belastungen nicht mehr registriert werden und es zum plötzlichen Kollaps kommt. Viele Todesfälle im Spitzensport sind auf solche Situationen zurückzuführen.
Stand: 20.08.2004