Was uns bei Filmen und Serien einschalten lässt, funktioniert meist auch bei Tier-Dokus: Action, Spannung, Drama. Übersetzt in die Tierwelt sprechen wir dann von Rangkämpfen, vom Angriff gefährlicher Raubtiere und von cleveren Verteidigungstaktiken der Beute. Während sich diese Verhaltensmuster im Hier und Jetzt ganz einfach beobachten lassen, wird es beim Blick in die Urzeit schon etwas schwieriger. Doch auch hier gibt es einige außergewöhnliche Fossilien, die uns mehr über das „Wer kämpfte gegen wen?“ und „Wer fraß wen?“ verraten.
Kampf der Titanen
Afrikanische Elefantenbullen treten zur Paarungszeit in erbitterten Rangkämpfen gegeneinander an. Dass dieses Verhalten auch schon bei Mammuts üblich war, verrät ein besonderes Fossil aus dem US-Bundesstaat Nebraska. Es besteht aus zwei Präriemammut-Bullen, deren Stoßzähne ineinander verhakt sind. Die Spitze eines der Stoßzähne ragt sogar bis in die Augenhöhle des anderen Mammuts hinein.
Die Paläontologen vermuten, dass sich die beiden bei einem Rangkampf versehentlich verhakt haben und bei dem Versuch, sich wieder loszureißen, in den Tod gestürzt sind. „Bis heute ist dieses Fossil eines der dramatischsten, das je gefunden wurde. Es zeigt die größten prähistorischen Tiere in ihrem letzten Kampf auf Leben und Tod, so wie sie sich vor etwa 12.000 Jahren gegenüberstanden“, kommentiert Dean Lomax von der University of Manchester.
Angriff des Raptors
Ein weiterer spektakulärer Kampf, der sich bis hinein in die Neuzeit verewigt hat, fand vor 75 Millionen Jahren in der heutigen Wüste Gobi statt. Die Rivalen: Ein wildschweingroßer Protoceratops – ein Cousin des bekannteren Triceratops – und ein truthahngroßer Velociraptor. Ähnlich wie die Mammuts ist auch dieses Paar seit Jahrmillionen miteinander verbunden.