Während Cannabis Menschen wie Dennis nur als Rauschmittel dient, hilft es anderen auf medizinischer Ebene. Marihuana wird gerade im Zusammenhang mit Multipler Sklerose (MS) häufig therapeutisch verwendet. So wird die Krankheit zum Beispiel mit Interferonpräparaten behandelt, welche wiederum zu Fieber, Schüttelfrost oder Muskelschmerzen führen können. Diese kann Cannabis lindern.
Krampflösend und vielleicht sogar krebshemmend
Die wohltuende Wirkung beruht dabei auf der entspannenden und krampflösenden Wirkung des THC auf die Muskulatur. So können MS-Patienten den bei dieser Krankheit häufig auftretenden Spasmen entgegenwirken. Statt der Blüten als Rauchwerk wird dafür den meisten MS-Patienten ein Spray verschrieben, welches die Hanf-Wirkstoffe durch die Mundschleimhaut in den Körper transportiert.

Cannabis soll aber nicht nur MS-Patienten helfen, sondern auch Menschen mit chronischen Schmerzen, die zum Beispiel in Folge einer Tumorerkrankung entstehen. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass das THC Krebszellen zerstören kann, indem es ihren Stoffwechsel beeinflusst. Zusätzlich kann durch Cannabis der Appetit von Aids- und Krebs-Erkrankten wieder angeregt werden, wodurch eine drastische Gewichtsabnahme verhindert wird. In den USA ist das THC-Medikament Marinol zur Appetitsteigerung bei Aids-Patienten bereits im Handel.
Ein steiniger Weg
Doch um an das Arzneimittel zu gelangen, müssen die Patienten in Deutschland zurzeit noch einen langen Papierkrieg in Kauf nehmen. Das liegt zum einen am deutschen Betäubungsmittelgesetz und zum anderen an dem schlechten Ruf des Rauschmittels. Wenn Erkrankte eine Behandlung mit Cannabis in Betracht ziehen, müssen sie einen Antrag an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stellen. Ein Hausarzt ist zum Beispiel nicht in der Lage, Cannabis für Therapiezwecke zu verschreiben. Er kann lediglich eine Empfehlung ausstellen und darauf hinweisen, dass bisher keine andere Therapie angeschlagen hat und Cannabis somit die letzte Option wäre.