Der US-Ingenieur Thomas Alva Edison ist bis heute für seinen Erfindungsreichtum berühmt: Er entwickelte unter anderem den Phonografen, die Nickel-Eisen-Batterie, Bauteile für das Telefon, die Glühbirne und den Telegrafen sowie erste Filmkameras. Wenn Edison auf der Suche nach einer zündenden Idee war, verließ er sich jedoch nicht auf den Zufall: Er setzte gezielt auf die kreativitätsfördernde Wirkung des Halbschlafs.

Kreative Phase zwischen Wachheit und Schlaf
In dieser Übergangsphase zwischen Wachsein und Schlaf schwindet unser geordnetes Denken und die Eindrücke des Tages verschmelzen mit bruchstückhaften Erinnerungen zu traumähnlichen Eindrücken und Szenen. Einige der größten Denker waren davon überzeugt, dass aus solchen hypnagogischen, frei schweifenden Gedanken die besten Geistesblitze und kreativen Ideen entspringen, darunter Albert Einstein, der Chemiker August Kekulé und eben auch Thomas Edison.
Das Ganze hat allerdings einen Haken: „Um diesen Punkt zu treffen, muss man genau die Waage zwischen wachbleiben und zu tief einschlafen halten“, erklärt Célia Lacaux von der Sorbonne Universität in Paris. Denn fällt man nach der Halbschlafphase in einen tiefen Schlaf, löscht dies die kreativen Eingebungen wieder aus – man vergisst, welche Ideen einem im Dämmerschlaf kamen.
Edisons Methode funktioniert
Um dies zu verhindern, hatte Edison eine spezielle Technik entwickelt: Er setzte sich in einen bequemen Lehnstuhl und nahm eine metallene Kugel in Hand. Dann fiel er in den Halbschlaf und ließ seinen kreativen Gedanken und Assoziationen freien Lauf. Sobald jedoch der Schlaf tiefer wurde, erschlafften die Muskeln seiner Hand und die Kugel fiel mit lautem Gepolter zu Boden. Edison schreckte dadurch auf und verhinderte so, dass er seine Halbschlaf-Ideen wieder vergaß.