Es gibt noch andere Alternativen zur Lithium-Ionen-Batterie. Eine davon nutzt ein Mineral, das ähnlich häufig vorkommt wie Kochsalz: Katzengold. Die goldähnlich schimmernden Pyritkristalle sind chemisch gesehen ein Eisensulfid und kommen in großen Mengen in Gesteinsformationen an Land, aber auch am Meeresgrund vor. Kombiniert man es mit Magnesium und Natrium, lässt es sich als Akku nutzen.

Eisensulfid, Magnesium und Natrium statt Lithium
Um aus Katzengold einen Akku zu bauen, haben Maksym Kovalenko von der Empa und sein Team Nanokristalle das Eisensulfid-Mineral als Kathode verwendet. Als Gegenpart dient eine Magnesium-Anode kombiniert mit einem Elektrolyten aus Magnesium- und Natriumionen. Zusammen ergibt das Ganze eine Natrium-Magnesium-Hybrid-Batterie. Beim Entladen wandern die Natrium-Ionen aus dem Elektrolyten in die Pyrit-Kathode. Beim Wiederaufladen gibt der Pyrit die Ionen wieder frei.
Die Vorteile dieses Katzengold-Akkus liegen auf der Hand: Seine Rohstoffe Eisen, Magnesium, Natrium und Schwefel sind die häufigsten chemischen Elemente in der Erdkruste und damit reichlich verfügbar. Ein Kilogramm Magnesium ist beispielsweise 15 Mal billiger als Lithium. Gleichzeitig ist das Magnesium der Anode weit sicherer als das leicht brennbare Lithium.
Günstige Alternative für große Netzstrom-Speicher
Noch allerdings ist die Lebensdauer dieser Akkus begrenzt: In Labortests schafften sie nur gut 40 Ladezyklen ohne Leistungsverlust. „Noch ist das volle Potential der Batterie nicht ausgeschöpft“, räumt Kovalenko ein. „Mit Hilfe weiterentwickelter Elektrolyten lässt sich die elektrische Spannung und die Lebensdauer der Natrium-Magnesium Hybrid-Zelle mit Sicherheit noch erhöhen.“