Der erste, der das Prinzip entdeckte, das hinter der Nordatlantischen Oszillation steckt, war der Däne Hans Egede Saabye. Fast die gesamten 1770er Jahre hatte er als Missionar auf Grönland verbracht. Dabei war ihm aufgefallen, dass die Winter in Dänemark immer dann besonders kalt waren, wenn sie in Grönland viel wärmer waren als sonst. Die Erklärung für diese Beziehung hatte er damals allerdings noch nicht. Heute jedoch weiß man mehr.
NAO-Index immer positiver
Meteorologen haben festgestellt, dass die NAO, die Klimaschaukel im in Nordatlantik, in den letzten 30 Jahren in Unordnung geraten ist. Der NAO-Index, der den Luftdruckunterschied zwischen dem Azorenhoch und dem Islandtief beschreibt, hat sich seitdem fast ständig erhöht.
Dieser Wetter- und Klimafühler ist immer dann positiv, wenn sowohl Islandtief als auch Azorenhoch besonders stark ausgeprägt sind. Schwächen sich die Systeme dagegen ab, wird der NAO-Index negativ.
Warme oder kalte Winter?
Wie die Wissenschaftler ermittelt haben, sorgt ein großer Luftdruckunterschied zwischen Azorenhoch und Islandtief, ein positiver NAO-Index, dafür, dass kräftige Westwinde entstehen, die über dem Golfstrom viel Wärme und Flüssigkeit aufnehmen und nach Mitteleuropa transportieren. Milde, feuchte zum Teil sehr stürmische Winter wie in den meisten letzten Jahren sind dann die Folge.