Für seine folgenden diplomatischen Aufgaben im Auftrage Kublai Khans bringt Marco Polo perfekte Voraussetzungen mit. Er hat in seiner Jugend in Venedig eine gute Ausbildung genossen und spricht mehrere Sprachen nahezu perfekt, darunter persisch, arabisch und mongolisch. Er ist wissbegierig, klug, neuen Ideen und Ansichten gegenüber aufgeschlossen und vor allem er ist seinem Herrscher gegenüber loyal.
So dauert es nicht lange bis Kublai Khan den gerade mal 21 Jahre alten Marco Polo mit allerlei Spezialmissionen auf die Reise durch sein gewaltiges Imperium schickt. Marco Polo selbst ist darüber nicht böse. Ihn hält es nicht in Beijing, er will endlich Land und Leute studieren und vor allem die Reichtümer des Fernen Ostens mit eigenen Augen sehen.
Und das Reich der Mitte hat viel zu bieten. Gewaltige Städte mit hunderttausenden von Einwohnern und hohen Gebäuden, prunkvolle Paläste, exotische Güter, das China des frühen Mittelalters ist reich und modern. Die Buchdruckkunst ist seit 200 Jahren bekannt, das chinesische Porzellan berühmt. Sogar das Schießpulver ist im Reiche Kublai Khans bereits erfunden worden. Es wird bei den so beliebten Feuerwerken, aber auch für militärische Zwecke eingesetzt.
Marco Polo lernt ein schwarzes Gestein, die Kohle, kennen, die angeblich ewig brennt und beispielsweise bei Gußeisenherstellung in der Industrie zum Einsatz kommt. Aber auch Asbest, das gar nicht brennt fasziniert ihn. Es wird in China bereits seit langer Zeit zu den verschiedensten Zwecken eingesetzt.
Unübertroffen aber sind die Chinesen als Geoingenieure und Seefahrer. Kanäle, Staudämme und Schleusen findet man im frühmittelalterlichen China ebenso wie riesige sechsmastige Dschunken, die viele Hundert Seeleute und gewaltige Ladungen aufnehmen können. In Massen bevölkern diese Schiffe die großen Ströme im Reich Kublai Khans.
Stand: 28.01.2002