Er hat Freddy Mercury, Andy Warhol und Rock Hudson auf dem Gewissen – das HI-Virus. Kaum eine andere Krankheit hat der Menschheit die Illusion eines Sieges über die Mikroben so nachhaltig zerstört wie Aids.
Gerade hatte man sich noch im Bewusstsein gesonnt, die Pocken besiegt zu haben und nun das: Anfang der 1980er Jahre begann sich eine neuartige Seuche zunächst in den USA auszubreiten. Erst unter den Drogenabhängigen, dann unter den Homosexuellen. Auch in den Blutbanken breitete sich das Virus aus. Bereits 1986 war Aids bei jungen Männern in San Francisco die wichtigste Todesursache.
Inzwischen kann das Aids auslösende HI-Virus 14 Millionen Todesopfer verbuchen, längst hat sich die Seuche über die ganze Welt ausgebreitet. Mittlerweile leben um die 33 Millionen infizierte Menschen auf der Erde, die das Virus täglich an andere weitergeben können.
Begonnen hatte alles zwar in Afrika, vor 1980 aber lag auch dort die Rate der Aids-Infizierten noch unter einem Prozent. Über Flüchtlingsströme aus Gebieten, in denen Bürgerkriege herrschten, gelangte zunächst eine weniger aggressive Variante des HI-Virus in die Metropolen und von dort aus in die USA. Dort kam es durch vermehrte Sexualkontakte in der Bevölkerung zu einer Ausbreitung des Virus. Mit der Vermehrung des HIV stieg auch die Wahrscheinlichkeit von Mutationen. Vermutlich bildete sich erst in den Vereinigten Staaten die leicht übertragbare und tödliche Virusvariante, die dann später nach Afrika reimportiert wurde und sich auch dort rasend ausbreitete.