Klimawandel? Jagd? Umweltveränderungen? All diese Erklärungen für das Aussterben der Mammuts sind für den amerikanischen Paläontologen Ross MacPhee vom Amerikanischen Naturhistorischen Museum in New York und seinen Kollegen Preston Marx nicht plausibel, genug. Sie haben eine aus ihrer Sicht viel einleuchtendere Erklärung parat – einen Killervirus.
Stutzig gemacht hatten MacPhee und seinen Mitstreiter, die zahlreichen explosiven Ausbrüche des Ebola-Virus beim Menschen in den letzten Jahren in Zentralafrika. Der Erreger schien wie aus dem Nichts zu kommen und raffte dann immer wieder in kurzer Zeit bis zu 60 oder 70 Prozent der Infizierten dahin. Wenige Wochen oder Monate nach dem Aufflammen der Seuche, verschwand das Virus dann genau so schnell wieder wie es gekommen war.
Was nun, so MacPhee, wenn ein oder mehrere genauso tödliche Viren während der letzten Eiszeiten existierten und in die Tierherden gelangten? Konnten solche Erreger womöglich sogar für den Zusammenbruch ganzer Populationen verantwortlich sein? MacPhee und Marx halten dies in ihrer so genannten „Hyperdisease“-Theorie nicht nur für möglich, sondern für wahrscheinlich.
Mensch als Überträger?
Eingeschleppt haben könnte das tödliche Virus beispielsweise die sich immer schneller ausbreitende Menschheit, aber auch Ratten und Flöhe. War das Virus erst einmal in der Lage, die Artengrenze zu überspringen, trafen die Erreger auf Lebewesen wie das Mammut, deren Immunsystem auf den Großangriff völlig unvorbereitet war.