Es war einmal die Entdeckung des Kaffees: Es gibt viele Legenden darüber, wie der Mensch die anregende Wirkung der Kaffeepflanze erkannte, die ursprünglich im Hochland des heutigen Äthiopiens wuchs. In der bekanntesten Version wundern sich Hirten in der Provinz Kaffa darüber, dass ihre Ziegen abends keine Ruhe zu finden scheinen.
Gemeinsam mit den Mönchen vor Ort suchen sie nach der Ursache – und finden an der Stelle, wo die Tiere gegrast haben, eine offensichtlich angeknabberte Pflanze mit grünen, gelben und roten Früchten. Das Gewächs ist den Mönchen unbekannt. Trotzdem bereiten sie einen Aufguss aus den wundersamen Beeren zu und können daraufhin ohne das geringste Schlafbedürfnis die ganze Nacht lang angeregte Gespräche führen. Das erste Kaffeegetränk ist geboren.
Drehscheibe Mokka
Zwar scheint es gut vorstellbar, dass Menschen in Afrika die Kaffeepflanze und die Wirkung der in ihren Früchten enthaltenen Samen entdeckten, indem sie das Verhalten von Tieren studierten, die von den Kaffeekirschen gefressen hatten. Wie und wann sich die Entdeckung des späteren Exportschlagers jedoch wirklich zugetragen hat, ist unbekannt.
Klar ist allerdings: Spätestens im 14. Jahrhundert gelangt die Urform des in Äthiopien heimischen Arabica-Kaffees über Händler in den Jemen. Dort wird die Pflanze zu dieser Zeit in großem Stil angebaut, wie historische Schriften belegen. Wichtigster Umschlagsplatz für die Bohne, die eigentlich gar keine Bohne ist, wird das Hafenstädtchen Mokka am Roten Meer. Es soll schließlich zum Namensgeber für die ursprüngliche Zubereitungsart türkisch-arabischen Kaffees werden.