Im Reich der Planeten gilt die gleiche Grundregel wie bei Immobilien: die Lage ist entscheidend. Denn ob ein Gesteinsplanet wie die Erde potenziell lebensfreundlich ist oder nicht, entscheidet seine Position im Planetensystem, genauer gesagt: der Abstand von seinem Zentralstern. Denn um jeden Stern gibt es einen Bereich, in dem seine Strahlung genau das richtige Maß hat, um einen Planeten mit einer Atmosphäre wie die Erde zwar leicht zu erwärmen, aber nicht zu kochen.
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Liegt die Temperatur auf der Planetenoberfläche in einem Bereich, der zumindest zeitweise flüssiges Wasser ermöglicht, spricht man von der habitablen Zone. Sie zieht sich als Ring um den Stern und ist dabei je nach Sternentyp und Leuchtkraft näher oder weiter von diesem entfernt. Im Sonnensystem liegt diese habitable Zone etwa zwischen 0,95 und 1,6 astronomischen Einheiten (AE). Mit einem Sonnenabstand von einer AE liegt die Erde damit genau in dieser Zone des Lebens – ein echter Glücksfall für uns. Die Venus bewegt sich mit 0,72 AE heute klar jenseits der Innengrenze dieses Bereichs, der Mars dagegen schrammt knapp an seiner Außengrenze entlang.
Ein bisschen Treibhauseffekt ist nötig
Allerdings: Beide Planeten unterscheiden sich in punkto Atmosphäre deutlich von der Erde und damit dem dieser Zone zugrundeliegenden Standard: Der Mars hat eine sehr dünne, die Venus dagegen eine extrem dichte Gashülle. Und das hat auch Folgen für ihr Klima. Denn die Atmosphäre liefert uns Erdbewohnern nicht nur Luft zum Atmen, sie prägt auch Wetter und Klima auf unserem Planeten. Vor allem das Kohlendioxid und der Wasserdampf in der Lufthülle sorgen dafür, dass die globale Durchschnittstemperatur bei angenehmen 15°C liegt.