Spätestens durch die Vorbeiflüge und Landungen amerikanischer und russischer Raumsonden mussten Astronomen fast sämtliche der früheren Ansichten über die Venus revidieren. Trotz einer sehr ähnlichen Größe blieb zumindest von allen Ideen eines echten „Erden-Zwillings“ nicht mehr viel übrig.
Bereits wenige Jahre vor den ersten Vor-Ort-Sondierungen fingen Astronomen Mikrowellen von drei Zentimetern Länge auf. Sie stammten von der Oberfläche des Planeten und ließen den Schluss zu, dass dort Temperaturen im Bereich von rund 400 Grad Celsius herrschen müssen! Der Treibhauseffekt hatte also massiv zugeschlagen.
Im Dezember 1962 bestätigte die amerikanische Raumsonde Mariner 2 diese überraschend hohen Messwerte, als sie in nur 35.000 Kilometern Höhe über die so säuberlich weißen Wolkenschichten der Venus hinweg flog. Nun war endgültig klar, dass die gleißend helle und schön anzusehende Welt unter ihrem blütenweißen Unschuldskleid viel eher eine kochende Hölle ist, in der wohl kein Leben überstehen könnte.
Stand: 30.09.2003